Postoperative Schmerzen nach HNO-Operationen bei Kindern : prospektive Untersuchung mit dem QUIPSI Modul

  • Ziele: Das Beschreiben von postoperativen Schmerzen innerhalb der ersten 24 Stunden nach HNO-Operationen und das Identifizieren von Einflussfaktoren auf diese Schmerzen. Methoden: 134 Kinder ab 3 Jahren wurden in diese prospektive Kohortenstudie eingeschlossen. Die Ergebnis- und Prozessparameter wurden mit Hilfe des QUIPSI- Fragebogens (Quality Improvement in Postoperative Pain Management in Infants) analysiert.
  • Ergebnisse: Signifikant höhere Werte bei Maximal- und Belastungsschmerz zeigten sich bei den stationären im Vergleich mit den ambulant operierten Kindern (p<0,001). Bei Kindern, die einen oberhalb des Schmerzmedians liegenden Belastungsschmerz angaben, wurde ein größerer Wunsch nach Schmerzmitteln deutlich. Kinder, die tonsillektomiert worden waren, bejahten die Frage nach Schmerzen bei Husten oder tiefem Luftholen signifikant häufiger, als Kinder die eine Adenotomie mit Paukendrainage/Parazentese (p=0,041) bzw. die Kinder die nur eine Paukendrainage bzw. Parazentese (p=0,001) erhielten. Es zeigte sich ein signifikanter Unterschied beim postoperativen Erbrechen, wobei Kinder, die erbrechen mussten, mehr Sufentanil erhielten (p=0,026). Im Vergleich mit 15 anderen im Untersuchungszeitraum teilnehmenden Kliniken (v.a. Anästhesie und Kinderchirurgie) belegte die HNO-Klinik Jena bei allen Parametern Ränge in der oberen Hälfte des Feldes, außer bei der postoperativen Müdigkeit und Schmerzen beim Husten bzw. Luftholen, bei denen Rang 12 und 8 erreicht wurden.
  • Schlussfolgerung: QUIPSI ist ein einfaches Werkzeug um die postoperative Schmerztherapie bei Kindern zu beurteilen und Defizite aufzuzeigen. Tiefgründige Analysen werden allerdings erst möglich, wenn eine Vielzahl von HNO-Kliniken an QUIPSI teilnimmt. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass die postoperative Schmerztherapie noch zu verbessern ist.

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