Weiblichkeit, weibliche Autorschaft und Nationalcharakter : die frühe Wahrnehmung Mme de Staels in Deutschland (1788-1818)

Die vorliegende Studie untersucht die frühe Wahrnehmung der französischen Schriftstellerin Anne Louise Germaine de Stael-Holstein in Deutschland. Sie liefert eine umfassende Dokumentation und Auswertung von Zeugnissen, die zu deren Lebzeiten entstanden und heute in gedruckter Form vorliegen. Sie zeigt zudem, inwiefern die zeitgenössischen Diskussionen über Geschlechts- und Nationalcharakter in die Auseinandersetzung mit Person und Werk Mme de Staels eingingen. Der Fokus liegt dabei auf den Urteilen von Frauen. In den Kommentaren über Mme de Stael offenbarten sie ihre Haltung zur umstrittenen weiblichen Teil habe am öffentlichen und literarischen Leben. Das Nachdenken über die französische Autorin war somit ein Nachdenken über sich selbst. Die eigene gesellschaftliche Rolle als Frau und Schriftstellerin wurde in der Beschäftigung mit Mme de Stael immer stärkter reflektiert, wobei der Aspekt Nationalcharakter zunehmend an Bedeutung gewann. Ziel ist es, eine Entwicklungslinie zu zeichnen von den Urteilen über Mme de Stael selbst, über ihr Frühwerk und ihre beiden Romane Delphine (1802) und Corinne ou lItalie (1807) bis hin zu den Urteilen über ihre Schrift De lAllemagne (1810/1813). Dabei wird gezeigt, dass die weiblichen Stellungnahmen ein steigendes Selbstbewusstsein als Frau und Schriftstellerin erkennen lassen.

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