Evaluation einer portablen Herz-Lungen-Maschine bei Hoch-Risiko-Koronarinterventionen

Der technische Fortschritt auf dem Gebiet der mechanischen Kreislaufunterstützung ermöglichte die Entwicklung perkutan implantierbarer, miniaturisierter Herz-Lungen-Maschinen. Mobilität und Handhabung lassen sich durch die Beschränkung auf essentielle Bestandteile optimieren. Die LIFEBRIDGE™ als Vertreter dieser kardiopulmonalen Assistenzsysteme wurde 2007 erstmals im Universitätsklinikum Jena eingesetzt. Gegenstand dieser Studie ist die Einschätzung von Risiken und Chancen der Verwendung einer neuartigen Herz-Lungen-Maschine. Zu diesem Zweck erfolgte die Auswertung und Gegenüberstellung der Behandlungsmaßnahmen und Krankheitsverläufe kardiologischer Patienten. Diese erhielten während perkutaner Koronarinterventionen aufgrund ihres speziellen Risikoprofils entweder eine Kreislaufunterstützung durch die LIFEBRIDGE™ oder durch die seit vielen Jahren auf diesem Gebiet etablierte intraaortale Ballonpumpe (IABP). Dem Vergleich der beiden Gruppen (LIFEBRIDGE™: N = 8, IABP: N = 40) diente die individuelle Risikoabschätzung bezüglich des Eingriffs anhand kardiochirurgischer Scores (STS-Score und EuroSCORE). Diese prognostizierten in Übereinstimmung für die LIFEBRIDGE™-Patienten eine statistisch signifikant höhere Mortalität. Technische Schwierigkeiten oder Komplikationen waren mit dem Einsatz der perkutan implantierbaren Herz-Lungen-Maschine nicht verbunden. Lediglich ein hämodilutionsbedingt erhöhter Bedarf an Erythrozytenkonzentraten musste als Begleiteffekt der extrakorporalen Zirkulation in Kauf genommen werden. In Hinblick auf Therapieerfolg, Linderung der Beschwerden, schwerwiegende Ereignisse und Mortalität waren keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen zu verzeichnen. Die LIFEBRIDGE™ arbeitete im Rahmen erster Einsätze zuverlässig. Die Ergebnisse sprechen für zukünftige Anwendungen auf dem Gebiet der Hochrisiko-PCI. Zudem bilden die bisherigen Erfahrungen eine Basis für die Ausweitung des Indikationsspektrums auf Notfalleinsätze.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten