Thoraxtumoren des Jenaer Referenzzentrums für Weichgewebstumoren : klinisch-pathologische Analyse eines Zweijahreszeitraums

Das Institut für Pathologie am Universitätsklinikum Jena ist Konsultations- und Referenzzentrum für Weichgewebstumoren und verfügt als klinisches Register über wertvolle statistische Informationen zu nicht-epithelialen Neoplasien. Pathologische Institute senden Gewebeproben suspekter Neoplasien zur diagnostischen Einordnung an das Jenaer Weichgewebstumorregister. Diese werden mittels Histologie, Immunhistochemie, molekulargenetischen und molekularzytogenetischen Untersuchungen analysiert und Befundberichte erstellt. Retrospektiv wurde eine klinisch-pathologische Analyse der Berichte der Jahre 2006/07 durchgeführt, wobei Patientenalter, Geschlecht, Tumorart, histologischer Subtyp, Diagnose, Dignität, Lokalisation und Tumorgröße betrachtet wurden. Die Diagnosen orientierten sich an der geltenden Tumorklassifikation der WHO. Von den insgesamt 7.042 Fällen dieses Zeitraums waren 1071 (15.2%) thorakal lokalisiert. Drei Viertel der 1071 Läsionen waren nicht-epitheliale Tumoren (75,3%, n = 806/1071). 68.1% (n = 549/806) davon waren als maligne (n = 439) oder intermediär maligne (n = 110) einzustufen. Das Geschlechterverhältnis war mit einem Anteil von 50,5% Männern (n = 407/806) zwar insgesamt ausgeglichen, zeigte jedoch für einzelne Entitäten deutliche Unterschiede. Die Mehrzahl stellten fibroblastische/myofibroblastische (n = 211) und undifferenzierte mesenchymale Läsionen (n = 197) dar. Weitaus am häufigsten wurden undifferenzierte Sarkome diagnostiziert (nicht-pleomorph: n = 134, pleomorph: n = 55), gefolgt von atypischen lipomatösen Tumoren (n = 30) und Fibromatosen vom Desmoid-Typ (n = 30). Sarkome sind seltene Tumoren, was die spärliche Referenzliteratur zu einigen, von uns registrierten nicht-epithelialen Neoplasien erklärt. Es besteht noch großer Forschungsbedarf.

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