Herstellung und In-Vitro-Testung einer Polyethylenimin-Beschichtung auf Herniennetzen

In der hier vorliegenden Arbeit wurde der Effekt einer Polyethylenimin-Beschichtung auf Herniennetzen aus 3 unterschiedlichen Polymeren in-vitro untersucht. Mit Polypropylen, Polyester und ePTFE wurden die drei am hŠufigsten verwendeten Netztypen verwendet. Wegen seiner hervorragenden Zellproliferations- und ZelladhŠsionseigenschaften wurde zur OberflŠchenoptimierung das seit langem bekannte Polyethylenimin ausgewŠhlt. Ziel dieser Arbeit war es eine stabile Polyethylenimin-Beschichtung auf den Herniennetzen herzustellen und damit das Anwachsverhalten von Fibroblasten zu verbessern. Insgesamt wurden 31 Proben von 4 unterschiedlichen Netzen aus Polypropylen (PP), Polyester (PE) und expandierten Polytetrafluorethylen (ePTFE) beschichtet. Dabei lie§ sich eine erfolgreiche PEI-Beschichtung besonders gut durch das Verfahren der Ršntgenphotoelektronenspektroskopie (XPS) und mit Hilfe der Zellproliferation nachweisen und statistisch analysieren. Auf dem ePTFE-Netz sowie dem Optilene-Netz (PP) lie§ sich nach der Beschichtung ein signifikant vermehrtes Zellwachstum feststellen, welches insbesondere beim Infinit Mesh (ePTFE) stark ausgeprŠgt war. Auf dem beschichteten PE-Netz waren ebenfalls mehr Fibroblasten nachweisbar, jedoch nicht in statistisch signifikanter Anzahl. Die ToxizitŠt von PEI wurde mittels MTT-Test untersucht, konnte aber bei keiner Probe festgestellt werden. Die vorliegende Untersuchung liefert weitere Erkenntnisse im Bereich der Grundlagenforschung von Material- und Zellproliferationseigenschaften von derzeit im Einsatz befindlichen Herniennetzen und verknŸpft dadurch die Erfahrungen aus der medizinisch-klinischen Forschung mit der Grundlagenforschung der Materialwissenschaft.

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