Klinische Effektivität der Isoagglutininreduktion mittels therapeutischer Hämapherese im Rahmen AB0-inkompatibler Organtransplantationen

Die Resultate AB0-inkompatibler Lebendspenden konnten in den letzten Jahren verbessert werden. Um eine hyperakute Transplantatabstoßung zu verhindern, wurden spezielle Konditionierungsprotokolle entwickelt. Diese fokussieren die Eliminierung der Isoagglutinine des Empfängers mittels Immunadsorption mit isoagglutininspezifischen Glycosorb®-AB0-Säulen. Ziel dieser Arbeit war es die Effektivität der Isoagglutininreduktion vor AB0-inkompatibler Lebendspende zu untersuchen. Hierfür wurde die Titerreduktion der Glycosorb®-AB0-Säulen mit der des nicht-isoagglutininspezifischen Immunosorba®-Systems verglichen. Es sollte geprüft werden, (1) wie effektiv die Isoagglutinineliminierung der Säulen ist, (2) welcher Zusammenhang zwischen Isoagglutininreduktion und Hämatokrit-korrigierten Plasmavolumens besteht und (3) ob der Isoagglutinintiter vor 1. Immunadsorption die Anzahl der Behandlungen beeinflusst. Das Patientenkollektiv bestand aus 7 Patienten, die mittels Glycosorb®-AB0-Säulen therapiert wurden. Das Kontrollkollektiv aus 18 Probanden, die mit dem Immunosorba®-System behandelt wurden. Die gemessenen Titer lagen im Bereich normaler interindividueller Variabilität. Die Reduktion der Titer kann mit max. 4 bzw. 5 Stufen pro IA (Patienten- vs. Kontrollkollektiv) als effektiv angesehen werden. Mittels Korrelationsanalyse, Mann-Whitney-U-Test und Odds-Ratios konnte für kein Kollektive ein Zusammenhang zwischen Isoagglutininreduktion und Plasmavolumen ermittelt werden. Es ergaben sich Hinweise, dass Patienten mit hohen Ausgangstitern mehr Immunadsorptionen benötigen. Hauptproblem war der Wiederanstieg der Isoagglutinine (Titerrebound). Die Effektivität der Glycosorb®-AB0-Säulen vor AB0-inkompatibler Organtransplantation wurde bestätigt. Auch das Immunosorba®-System zeigte eine gute Effektivität. Der Zusammenhang zwischen Isoagglutininreduktion und Plasmavolumen konnte nicht geklärt werden. Auch die Rolle des Ausgangstiters bleibt weiter zu evaluieren.

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