Voxelbasierte Morphometrie : Untersuchung zur Hirnvolumetrie bei Parosmikern

Die Parosmie ist eine qualitative Riechstörung, für die in der Normalbevölkerung eine Prävalenz von 4% angegeben wird. Kennzeichnend für eine Parosmie ist die subjektiv veränderte Wahrnehmung von Riechstoffen, wobei die gestörte Riechwahrnehmung meist als unangenehm geschildert wird. Die Ätiopathogenese der Parosmie ist bisher nicht bekannt, jedoch belegen Studien, dass Parosmiker geringere Volumina des Bulbus olfactorius (OB) aufweisen als Nicht-Parosmiker. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, mithilfe der auf MRT-Datensätzen basierenden Voxelbasierten Morphometrie (VBM) Riechareale volumetrisch zu untersuchen, die dem OB funktionell nachgeschaltet sind. Untersucht wurden 22 Patienten mit einer Parosmie und 22 qualitativ riechgesunde, alters- und geschlechtskontrollierte Vergleichspersonen, deren quantitative Riechleistung der der Parosmiker entsprach. Im Ergebnis zeigte sich bei der Analyse des gesamten Großhirns bei den Parosmikern eine signifikante Reduktion der grauen Substanz im linken anterioren Inselkortex im Vergleich zur Kontrollgruppe. In einer Subanalyse, die nur primäre und sekundäre Riechareale verglich, zeigte sich außerdem eine signifikante Reduktion der grauen Substanz auch im rechten anterioren Inselkortex. Darüber hinaus waren im linken anterioren Cortex cinguli, im linken medialen orbitofrontalen und piriformen Kortex sowie in der Hippocampusformation beidseits signifikante kortikale Volumenverluste zu verzeichnen. Zusammenfassend sind bei Parosmikern solche Areale von einer Volumenreduktion betroffen, die eine Rolle bei der Riechwahrnehmung, Riechunterscheidung, dem Riechgedächtnis und der emotionalen Bewertung von Riechstoffen spielen. Die vorliegende Untersuchung liefert Hinweise auf eine mögliche Korrelation zwischen einer Volumenreduktion in den o. g. Arealen und ihren Funktionen.

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