Stabilität und Plastizität der IL-17-Expression in T H 17-Zellen und die regulatorische Funktion von IL-17 in einem Infektionsmodell

Obwohl IL-17-produzierende TH-Zellen schon lange bekannt waren, wurden diese Zellen erst 2005 als „TH17-Zellen“ bezeichnet. TH17-Zellen besitzen eine pathogene Funktion in Autoimmunerkrankungen, können aber auch in verschiedenen bakteriellen Infektionen eine protektive Wirkung haben. Daher ist für die Entwicklung neuer Therapieansätze ein Verständnis über deren Plastizität und Stabilität essentiell. Zunächst wurde die Stabilität und Plastizität von TH17-Zellen in vitro und ex vivo analysiert. Für die ex vivo Analysen wurden die Experimentelle Autoimmune Enzephalomyelitis und die Glukose-6-phosphat Isomerase-induzierte Arthritis herangezogen. In beiden Autoimmunmodellen besitzen TH17-Zellen eine pathogene Funktion. Aus diesen Autoimmunmodellen isolierte TH17-Zellen produzieren unter definierten Kulturbedingungen in vitro weniger IL-17. Im Gegensatz dazu kommt es zu einer Zunahme an IL-17/IFN-γ-Doppelproduzenten sowie IFN-γ-Singleproduzenten. TH17-Zellen in vivo als auch ex vivo sind plastisch und können zu TH1/TH17- oder TH1-Zellen konvertieren. Desweiteren wurde die Rolle des proinflammatorischen Zytokins IL-17 in einem Influenzavirus Infektionsmodell untersucht. γδ T-Zellen exprimieren IL-17 unmittelbar nach der Infektion und führen zur Rekrutierung inflammatorischer Zellen in das Lungengewebe. Die Blockade von IL-17 mit einem Antikörper nach der Infektion mit H1N1 resultiert in einem milderen Krankheitsverlauf und in einer reduzierten Viruslast in den Lungen der Mäuse. Darüber hinaus inhibiert die anti-IL-17-Applikation die Infiltration neutrophiler Granulozyten in das Lungengewebe und führt zu einer stark reduzierten Immunpathologie. Auf transkriptioneller Ebene konnte gezeigt werden, dass für antivirale Proteine kodierende mRNA in den Lungen der anti-IL-17-behandelten Mäuse im Vergleich zu der Kontrollgruppe verstärkt exprimiert werden. Dies könnte die verringerte Viruslast, die bessere Immunabwehr und demzufolge auch die geringere Mortalität der Tiere erklären.

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