Charakterisierung der Leukozytensubpopulationen nach magnetischer Tumorzelldepletion

Vom Primum in die Zirkulation entlassene Tumorzellen werden als eine der Hauptursachen für die hämatogene Metastasierung angesehen. Ausgehend von der Prämisse, dass eine Reduktion der Anzahl zirkulierender Tumorzellen im peripheren Blut mit einer Abnahme des Metastasenrisikos verbunden ist, scheint es erstrebenswert, Verfahren zur Depletion dieser Zellen zu entwickeln. Die magnetbasierte Zellseparation unter Verwendung polysaccharidumhüllter Nanopartikel hat sich dafür als geeignet erwiesen. Partikel mit einer Größe im Nanometerbereich können von Zellen über endozytotische Vorgänge inkorporiert werden. Dabei führt die Umhüllung mit Dextran-Derivaten zu einer zelltypspezifischen Interaktion. Tumorzellen zeigen i. d. R. eine rasche Aufnahmekinetik, während Leukozyten durch langsamere Interaktion mit den Magnetpartikeln charakterisiert sind, was die magnetbasierte Separation beider Zellpopulationen ermöglicht. Ziel dieser Arbeit war, den Einfluss von Inkubation mit Nanopartikeln und Separation auf die Leukozyten und ihre Verteilung zu analysieren. Die Untersuchungen erfolgten an Leukozyten aus dem Vollblut Gesunder sowie von Mammakarzinompatientinnen. Die Verteilung der Leuko- und Lymphozytensubpopulationen in der Negativfraktion (unmarkierte Zellen) wird durch die Separation nicht wesentlich verändert, was die Möglichkeit der Retransfusion dieser Fraktion an den Patienten ohne schwere Beeinflussung des Immunstatus beinhaltet. Beim Vergleich zwischen Gesunden und Tumorpatienten zeigten sich kaum signifikante Unterschiede. Die Art der Polysaccharidhülle beeinflusst das Interaktionspotential zwischen Partikeln und Zellen. Die unterschiedlichen Beladungsraten unter Verwendung von CMD, CMC und CMCu als Hüllstoff fanden sich analog für alle Leukozytensubklassen wieder. Die Favorisierung von CMD-Partikeln zur Tumorzelldepletion wird hier nochmals unterstrichen. Die Integrität und Funktionalität der unmarkierten Leukozyten nach der Separation konnte bewiesen werden.

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