Untersuchungen zur effektiven Konnektivität vor und nach intrakutaner, nozizeptiver Stimulation bei Patienten mit Major Depression und gesunden Kontrollpersonen

In der klinischen Praxis hat sich gezeigt, dass eine Depression eine häufige Begleiterkrankung bei Patienten mit chronischen Schmerzen ist, und chronischer Schmerz als Symptom bei Patienten mit Depression auftreten kann. Der Arbeit liegt die Hypothese zugrunde, dass die Verarbeitung schmerzhafter Reize in der Schmerz-Matrix bei Major Depression Patienten so stark verändert sein könnte, sodass sich die effektiven Verbindungen innerhalb des schmerzverarbeitenden Netzwerkes im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen unterscheiden. Ziel dieser Arbeit war es, die Verarbeitung der Schmerzreize zu untersuchen und mittels der Partial Directed Coherence (PDC) zu vergleichen. Es sollte analysiert werden, ob das Konnektivitätsmaß PDC in der Lage ist Schmerzindizierte Veränderungen zu zeigen. Weiterhin sollte eine Untersuchung PDC-Werte im Post-Stimulus erfolgen. Um die räumlichen Wechselwirkungen zu untersuchen, wurden Netzwerke erstellt und in Bezug auf die Interaktionsmuster verglichen. In der Arbeit wurden 17 Major Depression Patienten und 16 gesunden Kontrollpersonen am linken und rechten Mittelfinger elektrische Schmerzreize appliziert, dabei ein EEG abgeleitet und daraus somatisch evozierte Potentiale (SEP) extrahiert. Die durchgeführte Konnektivitätsanalyse stützte sich dabei auf SEPs von neun ausgewählten Elektroden (F3,Fz,F4,C3,Cz,C4,P3,Pz,P4). Anhand eines Prä-/Post-Stimulus-Vergleichs der PCD-Werte konnte gezeigt werden, dass die PDC in der Lage ist, schmerzinduzierte Veränderungen bei den Versuchspersonen zu detektieren. Nach dem Stimulus konnten sowohl Gruppenunterschiede als auch Seitenunterschiede in der Wechselwirkungsstruktur beobachtet werden. Der Vergleich der Anzahl der Verbindungen zwischen den Netzwerken vor und nach der Stimulation zeigte, dass depressive Patienten keinen Zuwachs der Verbindungsanzahl aufwiesen. Bei Kontrollpersonen kann hingegen ein signifikanter Zuwachs der Verbindungsanzahl nach der Stimulation gezeigt werden.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.