Die Rolle des Transkriptionsfaktors NF-kB bei Resistenz von Nierenzellkarzinomen gegenüber Chemotherapeutika

Das metastasierte Nierenzellkarzinom ist resistent gegenüber den klassischen Therapieverfahren. Der Transkriptionsfaktor NF-kB spielt eine Rolle bei Entzündungsreaktionen, beim Zellwachstum und der Angiogenese. Wir untersuchten, ob über eine Hemmung der NF-kB-Aktivität das Wachstum der Nierenzellkarzinome und die Resistenz gegenüber Chemotherapeutika beeinflusst werden kann. Außerdem wurde untersucht, ob mittels Transfektion von aktiven und inaktivierenden NF-kB-Peptiden das Ansprechen auf die Immunchemotherapie beeinflusst werden kann. Es wurden primäre Nierenzellkarzinomzelllinien mit den NF-kB-Inhibitoren BAY 11-7082, PDTC und CAPE sowie IFN-α und danach mit den Zytostatika Doxorubicin, 5-FU und Gemcitabin sowie TNF-α inkubiert. Die Zelldichtemessungen erfolgten mittels XTT und Kristallviolett. In einem zweiten Ansatz wurden die Zellen mit dem konstitutiv aktiven pCMVINp65 bzw. dem dominant negativen pPMECMVIkB transfiziert und danach mit Immunchemotherapie (IL-2, IFN-α und Doxorubicin bzw. 5-FU bzw. Caelyx) behandelt. Der Inhibitor BAY 11-7082 führte in hoher Konzentration zu einer deutlichen Reduktion der Zellen. Die Ergebnisse für die Inhibitoren CAPE und PDTC schwankten stark in den beiden Nachweismethoden. Die zusätzliche Gabe der Chemotherapeutika führte vor allem bei Doxorubicin zu einer Wirkungsverstärkung bei den meisten Zelllinien, in einigen Fällen auch bei 5-FU. Bei den Transfektionsversuchen ließen sich keine signifikanten Unterschiede nach Transfektion des IkB-Plasmids oder des p65-Plasmids nachweisen. Der Ansatz über die Beeinflussung des NF-kB mittels Transfektion scheint nicht zielführend. Über die Beeinflussung mittels NF-kB-Inhibitoren insbesondere BAY 11-7082 ist in in-vitro-Versuchen eine deutliche Zellzahlreduktion nachweisbar. Hier könnten auch die Zytostatika wieder einen Stellenwert in der Therapie gewinnen.

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