Werkstoffkundliche und antibakterielle Untersuchungen selbstadhäsiver Befestigungswerkstoffe im Vergleich zu einem Befestigungskomposit und einem Glasionomerzement

Die Befestigungswerkstoffe in der Zahnmedizin machten eine vielgestaltige Entwicklung durch. Zunächst wurden Zemente verwendet. Komposite wurden im Laufe der Zeit so weiterentwickelt, dass auch sie bei der Befestigung von Restaurationen eingesetzt werden konnten. Das Ziel der vorliegenden In-vitro-Arbeit war es, selbstädhäsive Befestigungskomposite, ein nicht selbstadhäsives Befestigungskomposit und einen Glasionomerzement hinsichtlich ihrer werkstoffkundlichen und antibakteriellen Eigenschaften vergleichend zu untersuchen. Werkstoffkundlich wurden die Parameter Biegefestigkeit, Elastizitätsmodul, Vickershärte sowie Verbundfestigkeiten bestimmt. Für die Untersuchung der antibakteriellen Eigenschaften kam der Agar-Hemmhoftest zur Anwendung. Neun Referenzstämme (S. mutans, S. sanguinis, S. sobrinus, L. casei, L. coryniformis, L. plantarum, A. naeslundii, A. odontolyticus und S. aureus) wurden in die Studie einbezogen. Bei den physikalisch-mechanischen Eigenschaften konnten das konventionelle Befestigungskomposit ResiCem und das selbstadhäsive Komposit RelyX Unicem gute Ergebnisse vorweisen. Die anderen untersuchten selbstadhäsiven Befestigungskomposite waren dem konventionellen Komposit nicht gleichwertig. Die selbstadhäsiven Komposite sind somit noch nicht in der Lage, konventionelle Komposite mit Primer ausnahmslos zu ersetzen. Ketac Cem wies schlechte Eigenschaften auf. Da sich Glasionomerzemente jedoch schon langfristig in der Praxis bewährt haben, ist ihre Verwendung vertretbar, wenn die klinische Situation den Gebrauch erforderlich macht. Die antibakteriellen Eigenschaften der untersuchten Befestigungswerkstoffe waren in ihrer Gesamtheit gesehen gering und nicht von langer Dauer. Insgesamt erwiesen sich vier Komposite als initial antibakteriell, inhibierten aber nur einzelne Bakterienstämme in ihrem Wachstum. Die Ergebnisse der werkstoffkundlichen Untersuchungen sollten für die Wahl eines Befestigungswerkstoffes entscheidend sein.

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