Aufklärung und Rhetorik : Christoph Martin Wielands literaturkritische Arbeiten in rhetorischer Perspektive

In der Dissertation „Aufklärung und Rhetorik. Christoph Martin Wielands literaturkritische Arbeiten in rhetorischer Perspektive“ fokussierte der Verfasser den im 18. Jahrhundert stattfindenden rhetorisch-poetologischen Transformationsprozess beziehungsweise exemplarisch die Kategorie 'Grazie' als Ausdruck der Entwicklung einer 'dissimulativen' Poetik, um die komplexe Umgestaltung des Verhältnisses der Poetik zur Rhetorik im 18. Jahrhundert erfassen zu können. Damit verband sich die Fokussierung sowohl der Vermittelbarkeit des Transformationsprozesses im Allgemeinen als auch der Kommunizierbarkeit spezifischer poetologischer Kategorien und Normen. Die Polemik wurde dabei als Spezialfall betrachtet. Die Darstellung der Notwendigkeit eines das persuasive Potential der Rhetorik ausschöpfenden Wissenstransfers vor dem Hintergrund des sich zunehmend ausdifferenzierenden und ausbildenden Publikums war ein Ziel der Arbeit. Mit der 'aemulativen' Dynamik offenbarte sich dabei ein spezifischer Zug der kritischen 'Poetik' Wielands. Er selbst spricht in seinem literarischen sowie literaturkritischen Werk in diesem Zusammenhang von 'Mikrologie'. Der 'Mikrologie' Wielands eignet ein induktiver und holistischer Zug, durch den die kinetischen Auswirkungen kleinster Textdetails auf der Makroebene sichtbar wurden. Mit diesem Konzept vermittelte Wieland zwischen Objektivität und Subjektivität flexibel beziehungsweise etablierte einen kritischen Textzugang, der auf Qualitätsschwankungen adaptiv reagieren konnte

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