Bedeutung des Vektors Ixodes ricinus und verschiedener Wirte im Transmissionszyklus zeckenassoziierter Pathogene

Ixodes ricinus Zecken spielen eine wichtige Rolle in der Übertragung einer Vielzahl von Pathogenen. Im Laufe des Entwicklungszyklus saugen Larven, Nymphen und adulte Weibchen an unterschiedlichen Wirten. Die kumulative Habilitationsschrift beleuchtet – basierend auf vierzehn Originalarbeiten – die Bedeutung des Vektors Ixodes ricinus und verschiedener Wirte im Transmissionszyklus zeckenassoziierter Erreger. Ungesogene Freilandzecken sowie an siebzehn Vogel- und zwei Kleinsäugerarten parasitierende Zecken aus vier Regionen in Deutschland waren Gegenstand der zugrundeliegenden Untersuchungen. Die Arbeit stellt erstmals Daten zur Prävalenz und Koexistenz bestimmter humanpathogener Erreger, in deren Transmissionszyklus Zecken eine Rolle spielen, in komplexer Form zur Verfügung. Neben einer Vielzahl von Borrelienspezies des früheren Borrelia burgdorferi sensu lato Komplexes gewinnen in diesem Zusammenhang vor allem emerging pathogens an Bedeutung: Anaplasma phagocytophilum, verschiedene Rickettsien der spotted fever group sowie Babesia microti und Babesia divergens. Weiterhin ist die Übertragung der bislang selten in Ixodes ricinus beschriebenen Erreger Coxiella burnetii und Francisella tularensis auf den Menschen denkbar. Die einzelnen Wirte können an der Verbreitung der Pathogene beteiligt sein und bei entsprechender Kompetenz als Reservoir dienen. Zecken, in denen mehrere Erreger nachweisbar sind, deuten auf die Möglichkeit der Interaktion in den Transmissionszyklen sowie auf die Gefahr von Koinfektionen beim Menschen hin.

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