Veränderung der Wellenfront des Auges unter Akkommodation

Hintergrund. Monochromatische Aberrationen beeinträchtigen die Abbildungsqualität des Auges. Sie lassen sich mit Wellenfronten darstellen und quantifizieren. In vorliegender Arbeit werden die Veränderungen der Wellenfront bei Akkommodation dynamisch untersucht. Methode. Mittels WASCA Wavefront Analyzer (Fa. Carl-Zeiss Meditec) und einem speziell entwickelten Targetaufsatz wurden Aberrationen niederer und höherer Ordnung unter Nah- und Fernsicht bei 25 Probanden im Alter von 15 bis 27 Jahren gemessen. Ergebnisse. Bei Akkommodation zeigen sich signifikante Veränderungen von Abbildungsfehlern niederer Ordnung (Sphäre, Z11, Z20, Z2-2) und höherer Ordnung (Z3-1, Z31, Z4-2, Z44). Die deutlichste Veränderung liegt bei der sphärischen Aberration (Z40) vor. Diese wird stärker und nimmt dabei negative Werte an. Die Gesamtaberrationen (Root-Mean-Square: RMS), sowie auch die Abbildungsfehler höherer Ordnung (RMS-HO) nehmen bei Nahakkommodation signifikant zu. Bei der Analyse des Pupilleneinflusses auf die Aberrationen zeigen sich bei zunehmendem Pupillendurchmesser signifikante Anstiege von Defokus, sphärischer Aberration, Quadrafoil, sowie auch von RMS und RMS-higher order. Durch die akkommodationsassozierte Miosis können die wachsenden Abbildungsfehler bei Nahsicht teilweise kompensiert werden. Die zeitliche Analyse des Akkommodationsprozesses mit dynamischer Wellenfrontanalyse offenbart signifikante Verzögerungen von Pupillomotorik und Änderung der Wellenfrontneignung in Bezug zur Sphärenreaktion. Schlussfolgerung. Mittels dynamischer Wellenfrontmessung gelang eine sequentielle Auswertung der Aberrationen während des Akkommodationsvorganges. Dabei zeigten sich signifikante Veränderungen der Abbildungsfehler niederer und höherer Ordnung. Diese werden zusätzlich durch die begleitende Pupillenreaktion variiert. Darüber hinaus konnte die Synchronität der Wellenfrontreaktion bei Akkommodation analysiert werden.

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