Bewertung der diagnostischen Information morphologischer und kinetischer Kriterien in der dynamischen MR-Mammographie

Ziel:Untersuchung, inwiefern durch Berücksichtigung einer Vielzahl morphologischer und kinetischer Kriterien der kontrastmittelverstärkten Magnetresonanzmammographie (MRM) die Differenzierung benigner und maligner Befunde möglich ist und Erörterung der Möglichkeit einer Zuordnung zur Dignität mit höchster diagnostischer Sicherheit. Methoden: 1012 Patientinnen mit 1084 histologisch verifizierten Läsionen wurden in die Studie eingeschlossen. Zur Reduktion iatrogener Einflüsse auf die Bilddarstellung wurden Patientinnen bei vorhergehender Intervention der Mamma bzw. nach Radiatio oder Chemotherapie innerhalb von 6 Monaten vor der MRM ausgeschlossen. Die retrospektive Evaluation der Kriterien erfolgte durch zwei erfahrene Untersucher im Konsens. Jedem der 15 Kriterien wurde kategorial eine Ausprägung zugewiesen. Die Datenanalyse erfolgte durch binäre logistische Regression (abhängige Variablen benigne vs maligne). Ergebnisse:Bei 648 malignen und 436 benignen Befunden gelang mit Einschluss sämtlicher Zeichen eine korrekte Differenzierung benigne vs maligne in 83,9%. Bei Nutzung von lediglich 5 Kriterien (Root-Zeichen, zeitl./räuml. Anreicherungsmuster, T2-Signalintensität, Ödem) ergab die diagnostische Genauigkeit 81,5%. Mithilfe sämtlicher Deskriptoren konnten 27,6% der Läsionen mit großer Sicherheit (>95%) richtig zugeordnet werden. Mit dem vereinfachten Modell erfolgte die sichere Klassifikation von 26,9% der Malignome bzw. 35,6% bei Nutzung sämtlicher Zeichen. Für die Detektion sicher benigner Befunde lag die Fehlerquote beider Modelle bei ca. 7%. Mit etablierten Kriterien (Rand, Form, Septen, räuml./zeitl. Anreicherungsmuster) gelang die Detektion in 15,4% bei einer Fehlerquote von 2,9%. Schlussfolgerung:Eine Beschränkung auf wenige geeignete Kriterien ist möglich, ohne dass sich die diagnostische Genauigkeit wesentlich verschlechtert. Die errechneten Regressionsmodelle sind v. a. zur Erfassung maligner Läsionen bei höchster diagnostischer Sicherheit geeignet.

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