Bewertung des klinischen Effekts der operativen Therapie bei Morbus Parkinson anhand des Vergleiches internationaler Interventionsstudien

Der Morbus Parkinson ist eine progrediente, degenerative ZNS-Erkrankung, die auf einem Untergang dopaminerger Neurone der Substantia nigra beruht und bei den betroffenen Patienten zu Tremor, Rigor und Bradykinesie führt. Aktuell stehen zur Therapie dieser Erkrankung potente Medikamente zur Verfügung. Bei therapieresistenten Patienten und bei Spätkomplikationen der Dopa-Therapie in Form von Dyskinesien besteht die Möglichkeit einer operativen Therapie mittels Läsion oder Hochfrequenzstimulation spezifischer Basalganglien-Kerngebiete. In dieser Arbeit wurde untersucht, welchen Stellenwert die Tiefe Hirnstimulation im Vergleich zur medikamentösen Therapie bzw. der läsionellen Therapie der Basalganglien beim fortgeschrittenen Morbus Parkinson hat. Hierzu wurden die wichtigsten 16 Studien und Metaanalysen von 1997 bis 2007 aus internationalen Veröffentlichungen untersucht. Die verwandten Studien befassten sich mit dem klinischen Outcome nach Läsion oder Stimulation des Nucleus subthalamicus, Globus pallidum internum oder Nucleus venteromedialis thalami beim fortgeschrittenen Morbus Parkinson. Für die Auswertung wurden nur Studien eingeschlossen, welche eine Auswertung anhand der Unified Parkinson Disease Rating Scala und eine Aussage über Nebenwirkungen und Komplikationen beinhalteten. Aus den Daten von insgesamt 690 Patienten, konnte gezeigt werden, dass ein operativer Eingriff an den Basalganglien das motorische Outcome der Patienten verbessert. Stimulationsabhängige Nebenwirkungen können durch ein Herabsetzen der Stimulationsparameter reduziert werden. Daher scheint nach aktueller Studienlage die Stimulation das bessere Verfahren hinsichtlich der Nebenwirkungsrate zu sein. Anhand des führenden Symptoms kann zudem eine Empfehlung hinsichtlich des geeigneten Zielpunktes getroffen werden.

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