Akute Beeinflussung der fetalen Herzfrequenzregulation durch maternale Applikation von Betamethason zur Lungenreifeinduktion untersucht mittels fetaler Magnetokardiographie

Glukokortikoide werden in der Geburtshilfe bei von einer Frühgeburt bedrohten Frauen seit vielen Jahren eingesetzt. Neben mehreren nachgewiesenen positiven Wirkungen einer solchen Glukokortikoidtherapie gibt es eine Vielzahl beschriebener Nebenwirkungen darunter eine signifikante Abnahme der Herzfrequenzvariabilität (HFV). Diese stellt die Möglichkeit des Herzens dar mit Hilfe komplex verschalteter neuronaler Regelkreise auf äußere Einflüsse zu reagieren. Ziel dieser Arbeit war es akute Veränderungen der fetalen HFV nach maternaler Betamethasontherapie mit Hilfe des fetalen Magnetokardiogramms (fMKGs) nachzuweisen. Hierfür wurde die HFV, als Ausdruck der autonomen (neurovegetativen) Modulation von insgesamt 10 Feten, mittels des fMKGs nach mütterlicher Therapie mit Betamethason untersucht. Die Messungen fanden jeweils vor und innerhalb von 24 Stunden nach Applikation von 2 x 12 mg Betamethason statt. Nur Messungen im fetalen Ruhezustand wurden einer Auswertung mittels linearer (Zeitbereichs- und Frequenzbereichsanalysen) und nichtlinearer (Auto Mutual Information Analyse) HRV-Analysemethoden unterzogen. Für die linearen Indizes wurde eine Abnahme der mittleren Herzfrequenz nach Therapie mit Betamethason nachgewiesen. Es zeigte sich die neurovegetative Regulation, insbesondere die der sympathischen Aktivität, unterdrückt. Die Parameter der kurzfristigen HFV blieben dagegen unter der Wirkung von Betamethason unbeeinflusst. Des Weiteren konnte mit Hilfe nichtlinearer Herzfrequenzparameter (Mutual Information) eine Zunahme der Komplexität verzeichnet werden. Dies deutet auf ein Fehlen der autonomen Modulationen der HFV und ein daraus folgendes vermehrtes Rauschen hin. Als Ursache werden ein direkter Effekt auf den Hirnstamm, sowie die Aktivierung des Barorezeptorreflexes diskutiert.

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