BLACK STAIN : Epidemiologische Untersuchung und quantitativer Nachweis kario- und parodontopathogner Keime mittels Real-time-PCR

Black stain ist definiert als eine dunkel pigmentierte, fest am Zahnschmelz haftende exogene Substanz, die girlandenförmig, parallel zum Gingivarand verläuft und mit einem niedrigen Kariesbefall assoziiert ist. Ziel der Arbeit war es, bei Kindern (2-10 Jahre) die Black-stain-Prävalenz in Beziehung zur Kariesprävalenz und -erfahrung als auch zum Migrationshintergrund zu erfassen, sowie kario- und parodontopathogene Keime in Black-stain-Proben und nichtkolorierten Plaqueproben mittels Real-time-PCR zu bestimmen. Hypothesen: 1) Black stain hat eine kariesprotektive Wirkung 2) Black stain ist positiv mit einem Migrationshintergrund assoziiert 3) Die bakterielle Zusammensetzung von black stain unterscheidet sich von der nichtkolorierten Plaque 4) Die bakterielle Zusammensetzung von black stain bedingt die niedrige Karieserfahrung von Black-stain-Trägern 7624 Kinder wurden untersucht. Von 113 Kindern mit black stain und 339 Kindern ohne Zahnverfärbungen wurde der Kariesbefall nach WHO-Standard ermittelt. Die Black-stain-Prävalenz betrug 1,5 %. Kinder mit black stain wiesen eine signifikant niedrigere Karieserfahrung auf. Black stain war positiv mit einer Migrationserfahrung assoziiert. Von 46 Black-stain-Proben und 47 nichtkolorierte Plaqueproben wurden die Gesamtkeimzahl sowie die Spezies A. actinomycetemcomitans (Aac), A. naeslundii (An), A. viscosus, F. nucleatum (Fn), Laktobazillen, P. gingivalis (Pg), P. intermedia, S. mutans (Sm) und S. sobrinus bestimmt. Es konnte eine Verschiebung des bakteriellen Spektrums, mit erhöhter Keimzahl von An und Pg sowie niedrigeren Keimzahlen von Laktobazillen, Fn und Sm in der Black-stain-Gruppe nachgewiesen werden, das für die niedrige Karieserfahrung der Black-stain-Träger verantwortlich sein dürfte. Erhöhte Keimzahlen von Pg und tendenziell vermehrtes Vorkommen von Aac lassen vermuten, dass die bakterielle Zusammensetzung von black stain im späteren Verlauf mit einer erhöhten Gefahr für parodontale Erkrankungen einhergehen könnte.

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