Evaluation der Wertigkeit von Serum Amyloid Alpha und Transthyretin als Biomarker für Nierenzellkarzinome

Die Prognose des Nierenzellkarzinoms ist entscheidend durch die Metastasierung bestimmt. Derzeit sind keine Biomarker zur Einschätzung der Aggressivität verfügbar. Durch vorangegangene SELDI-TOF-MS-Analysen konnten SAA und TTR als mögliche Kandidaten ermittelt werden. Ziel der Arbeit war es, deren Aussagekraft in verschiedenen Subtypen des NZK und vor allem mit Blick auf deren Aggressivität sowie im Verlauf nach Tumornephrektomie zu beurteilen. Im Vergleich sollte die Wertigkeit beim Harnblasenkarzinom und nach Nierentransplantation beurteilt werden. Die Messungen wurden mit jeweils spezifischen ELISA durchgeführt. Für die einzelnen Subtypen waren signifikante Unterschiede gegenüber der Kontrollgruppe messbar. Zudem fand sich ein positiver Zusammenhang zwischen Malignitätsgrad und lokaler Tumorausbreitung. Die metastasierten klarzelligen NZK zeigten für SAA stark erhöhte Werte und für TTR erniedrigte Werte, die jeweils signifikant waren. Durch Kombination von Cut-offs, die für jedes der beiden Proteine mit ROC-Kurven bestimmt wurden, konnte ein Test entwickelt werden(Sensitivität 90%, Spezifität 53,57%). SAA kann bei NZK als Indikator für Fernmetastasen angesehen werden, eignet sich allerdings nicht zur Früherkennung lokal begrenzter NZK. Für TTR wurden derartige Untersuchungen in der Literatur bisher noch nicht beschrieben. Im Verlauf nach Tumornephrektomie fiel der initiale starke SAA-Anstieg am ersten postoperativen Tag auf. Daraufhin fiel der Serumspiegel wieder ab, unterschritt aber zu keinem der drei Nachsorgetermine den präoperativen Wert. Vielmehr fanden sich keine signifikanten Unterschiede. Für Blasenkarzinome konnten keine Unterschiede in der SAA-Konzentration im Vergleich mit Kontrollen gemessen werden. Im Bezug auf Nierentransplantationen konnten für SAA und TTR signifikante Unterschiede zur Kontrolle festgestellt werden. Bei einer Abstoßungsreaktion waren zudem die SAA-Werte signifikant höher gegenüber den Werten bei Patienten ohne Abstoßungsreaktion.

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