Expression und Regulation von BMPs im hepatozellulären Karzinom HCC : Wechselwirkung mit Proteinase-aktivierten Rezeptoren

Da die therapeutischen Optionen für das hepatozelluläre Karzinom (HCC) unzureichend sind, ist die Entwicklung neuer therapeutischer Strategien im Sinne einer zielgerichteten Therapie dringend erforderlich. Für einen derartigen Ansatz wird die Identifizierung vielfältig veränderter, molekularer Mechanismen sowie in die Hepatokarzinogenese involvierter Signalwege und deren Interaktionen als eine entscheidende Voraussetzung für die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze für das HCC eingeschätzt. Auf Grundlage dessen wurde untersucht, ob Bone Morphogenetic Proteins (BMPs) im HCC nachweisbar sind und ob Interaktionen mit dem Signalweg der Proteinase-aktivierten Rezeptoren (PARs) bestehen. Mittels Genexpressionsanalyse konnten alle für ein aktives BMP-Signaling notwendigen Komponenten in etablierten HCC-Zelllinien nachgewiesen werden. Weiterhin konnte demonstriert werden, dass der Einsatz extrazellulärer Effektoren (von Thrombin, von PAR-Subtyp-selektiven Agonisten, rhBMP-2) einen Einfluss auf die Zellmigration, einen komplexen, zellphysiologischen und tumorbiologisch bedeutsamen Vorgang, besitzt. Gleichzeitig deutet die nachgewiesene Hemmung der Thrombin- und PAR-stimulierten Zellmigration durch den kombinierten Einsatz mit rhNoggin, einem extrazellulären BMP-Inhibitor, und Dorsomorphin, einer auf Rezeptorebene wirkenden und BMP-Rezeptor hemmenden Substanz, auf komplexe molekulare Interaktionen beider Signalkaskaden hin. Im Rahmen von Proteinuntersuchungen mittels Western Blot ergab sich eine Beeinflussung des Phosphorylierungsstatus der p44/42 MAP-Kinase, von Akt und von Met nach dem Einsatz von Dorsomorphin. Bei diesen Proteinen könnte es sich um mögliche „crossing points“ beider Signalkaskaden handeln. Zusammenfassend lassen die gewonnenen Erkenntnisse eine Beteiligung von Mitgliedern des BMP-Netzwerkes an der Entstehung und Progression des hepatozellulären Karzinoms vermuten und bestärken die Hypothese von Interaktionen beider Signalsysteme.

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