Der Einfluss weicher Kontaktlinsen auf monochromatische Aberrationen des menschlichen Auges

  • HINTERGRUND: Es wurde der Einfluss weicher Kontaktlinsen auf Aberrationen, insbesondere der höheren Ordnung am myopen Auge im Zusammenspiel mit dem Pupillendurchmesser untersucht. Verwendet wurden patienteneigene, weiche Kontaktlinsen.
  • METHODEN: In einer interindividuell vergleichenden, prospektiven Studie wurden bei 22 Probanden die monochromatischen Aberrationen, mit und ohne Kontaktlinsen bei einem 3-mm- und 6-mm-Pupillendurchmesser, verglichen. Es erfolgten Wellenfrontmessungen nach dem Shack-Hartmann-Prinzip von der 1. bis zur 4. Zernike-Ordnung durch Verwendung des Wasca Analyzers® (Carl Zeiss Meditec). ERGEBNISSE: 22 Probanden konnten in der 3-mm-Messreihe und 20 Probanden in der 6-mm–Messreihe bei physiologisch relaxierter Pupille nach Dunkeladaptation untersucht werden. Der Einfluss der weichen Kontaktlinse führt zu einer signifikanten Verringerung der Gesamt-Aberration (Gesamt-RMS) in beiden Messreihen. Im Gegensatz zur 3-mm-Pupille lässt sich bei einem 6-mm-Pupillendurchmesser ein signifikant induzierender Effekt auf die Aberrationen HO (higher order RMS) nachweisen. Insbesondere zeigen Koma (Z3-1) und sphärische Aberration (Z40) eine Zunahme mit Kontaktlinse. In der 3-mm–Messreihe war lediglich ein signifikanter Einfluss auf die Aberrationen niederer Ordnung zu verzeichnen.
  • SCHLUSSFOLGERUNGEN: Die klinischen Ergebnisse bestätigen den Einfluss weicher Kontaktlinsen auf die monochromatischen Aberrationen des myopen Auges. Es kann ein aberrationsinduzierender Effekt, insbesondere der Aberrationen höherer Ordnung bei dilatierter Pupille nachgewiesen werden. Es liegt nahe, dass weiche Kontaktlinsen aufgrund dessen zu einer Verschlechterung der Sehqualität hinsichtlich der Kontrastempfindlichkeit unter mesopischen und skotopischen Bedingungen führen. Koma und sphärische Aberration stellen probate Parameter zur Beschreibung und Beurteilung der Aberrationen höherer Ordnung dar.

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