Analytik und Vorkommen lebensmittelrechtlich relevanter mariner Biotoxine unter besonderer Berücksichtigung von Paralytic Shellfish Poisoning (PSP)-Toxinen und Tetrodotoxinen (TTXs)

Wichtige Verursacher von Lebensmittelvergiftungen nach dem Verzehr von Seafood sind marine Neurotoxine, zu denen die von Dinoflagellaten und Cyanobakterien produzierten Paralytic Shellfish Poisoning (PSP)- Toxine und die durch Bakterien gebildeten Tetrodotoxine (TTXs) zählen. Bezüglich der Kontamination von Seafood mit PSP-Toxinen und TTXs existieren international verbindliche rechtliche Regelungen und Grenzwerte, deren Einhaltung durch Kontrollanalysen unter Verwendung moderner Analysenmethoden überprüft werden muss. PSP-Toxine und TTXs weisen unterschiedliche chemische Strukturen auf, jedoch besitzen beide Toxingruppen Guanidinogruppen im Molekül, welche vergleichbare neurotoxische Wirkungen durch die Blockade spannungsabhängiger Natriumkanäle hervorrufen. Zunächst erfolgte der Nachweis der Akkumulation und Metabolisierung von PSP-Toxinen durch Epimerisierung sowie reduktive Transformation in Mytilus edulis nach Fütterung mit Alexandrium ostenfeldii sowie Alexandrium minutum. Weiterhin wurden im Cyanobakterium Cylindrospermopsis raciborskii unbekannte PSP-Toxine nachgewiesen, deren Charakterisierung unter Anwendung verschiedener massenspektrometrischer Verfahren erfolgte. Unter Einsatz von zwitterionischer hydrophiler Interaktionsflüssigchromatographie (ZIC-HILIC) konnten mittels fluoreszenzspektrometrischer sowie massenspektrometrischer Detektion in Kugelfischen unterschiedlicher Provenienz TTXs sowie PSP-Toxine nachgewiesen werden. Im Anschluss erfolgte die Entwicklung einer LC-MS/MS-basierten Methode zum simultanen Nachweis von PSP-Toxinen und TTXs in einem chromatographischen Lauf unter Einsatz einer ZIC-HILIC-Säule mit Überprüfung der Anwendbarkeit der Methode für Kugelfischanalysen.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten