In vitro Nachweis von Strahlensensitivität bei Ataxia teleangiectasia-Homozygoten und -Heterozygoten mittels molekularer Zytogenetik

Unerwünschte Strahlenwirkungen am Normalgewebe stellen eine schwerwiegende Komplikation der onkologischen Radiotherapie dar. Bisher fehlen in der klinischen Praxis anwendbare prädiktive Tests zur Abschätzung der individuellen Radiosensitivität. Diese Studie stellt eine Grundlagenarbeit zur Anwendbarkeit der M-FISH-Technik für die Detektion von erhöhter Strahlensensitivität dar. Es sollte geklärt werden, ob die M-FISH-Technik eine zuverlässige Detektion von erhöhter Strahlensensitivität nach in vitro Bestrahlung ermöglicht. Fraglich war, ob bestimmte Typen von Chromosomenaberrationen für erhöhte Radiosensitivität charakteristisch sind und ob strahleninduzierte Chromosomenbrüche im Genom zufällig verteilt sind. Hierzu wurden in vitro strahleninduzierte Chromosomenaberrationen an Lymphocyten und lymphocytären Zellinien von zwei AT-Heterozygoten, einem AT-Homozygoten und drei Kontrollen untersucht. Als wesentlicher Parameter wurde die durchschnittliche Zahl der Chromosomenbrüche je Metaphase registriert und alle chromosomalen Umbauten detailliert erfasst. Beim AT-Homozygoten fanden sich die meisten Chromosomenbrüche pro Mitose (B/M) und ein deutlicher Anstieg komplexer Chromosomenaberrationen nach in vitro-Bestrahlung. Eine klare Differenzierung zwischen Kontrollen und AT-Heterozygoten anhand der untersuchten Parameter war aufgrund der erheblichen interindividuellen Variabilität aber nicht sicher möglich. Kein Chromosom war in Bezug auf die Bruchhäufigkeit in beiden Bestrahlungsstufen in relevanter Weise über- oder unterrepräsentiert. Eine zufällige Verteilung der Brüche auf dem Genom mit Zunahme der Chromosomenbrüche bei steigender Strahlendosis und steigendem DNA-Gehalt der Chromosomen scheint vorzuliegen. Zusammenfassend ist die M-FISH-Methode zu zeitaufwändig, zu teuer und zeigt Probleme in der Spezifität….

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