Methodische Untersuchungen zum Einsatz neudesignter Fluorochrome in der Immunhistochemie

Immunologische Assays besitzen eine herausragende Bedeutung für den Nachweis spezifischer molekularer Wechselwirkungen. Aufgrund der hohen Anforderungen an die Visualisierung dieser Wechselwirkungen haben sich besonders lumineszente Marker als sensitive und spezifische Detektionswerkzeuge erwiesen. Der Nachweis von peroxidatischer Aktivität zählt zu den klassischen und am meisten bearbeiteten bioanalytischen Aufgabenstellungen. Im Gegensatz zur großen Bandbreite etablierter chromogener Substrate für die Histologie gab es bislang nur ein Fluoreszenz-Verfahren, welches auf Fluorochrom-Tyramin-Konjugaten („Tyramide“) beruht. Inzwischen wurden im Institut für Anatomie/Anatomie II der Friedrich-Schiller-Universität Jena neuartige Fluoreszenzmarker für PO entwickelt. Unter Verwendung der ABC-Methode und einer iterativ optimierten Inkubationsvorschrift zeichnen sich die neudesignten Fluorochrome durch exzellente Lokalisation und Sensitivität, herausragende Photostabilität und minimalen Background aus. Die neuen fluoreszenten Substrate sind damit hoch potent für den Nachweis peroxidatischer Aktivität in Zellen und Geweben. Im Gegensatz zu den etablierten Tyramin-Fluorochrom-Konjugaten, welche Fluorochrom-Konjugate mit einem Spacer darstellen, vereinigen sie Anker- und Reporter Funktion in einem einzigen π-System. Damit stellen die neuen Substrate zugleich die derzeit kleinsten Substanzen für den Fluoreszenz-Nachweis von PO dar. Durch ihre hervorragenden Eigenschaften und die relativ breitbandige Fluoreszenzanregung und Emission, ergibt sich die Möglichkeit, unter Selektion geeigneter Substrate und Ausnutzung halochromer Effekte, simultane Trichromfärbungen mit einer einzigen Fluoreszenzanregungswelle zu realisieren. Diese lassen sich auch, wie hier gezeigt werden konnte, in die klinische Diagnostik von verschiedenen Karzinomen übertragen.

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