Untersuchung zur Erosion des Zahnschmelzes durch saure Genussmittel

Ziele der vorliegenden Arbeit waren es, das erosive Potential saurer Lutschwaren mit definierten Zitronensäurekonzentrationen mit bekannten Verfahren zu untersuchen und dabei Limits zur Vermeidung erosiver Schäden anzugeben. Extraorale pHMessungen wässriger Lösungen der sauren Bonbons (0,5–2,0 % Zitronensäure) spiegelten die komplexen Lösungsvorgänge in der menschlichen Mundhöhle nur bedingt wider. Telemetrische pH-Messungen hingegen waren gut geeignet, intraorale pH-Schwankungen während des Bonbonverzehrs zu ermitteln. Eine intraorale Messung mit Einstabmesskette erfasste demgegenüber den ortsspezifischen Speichel-pH-Wert. Die mikromorphologischen Untersuchungen der Härte des Zahnschmelzes nach Vickers zeigten eine eindeutige Abhängigkeit der Auflösungsprozesse des Zahnschmelzes von der Zitronensäurekonzentration der benutzten Bonbons (0,5 % Zitronensäure pro Bonbon → Härteverlust 59,1 HV vs. 2,0 % Zitronensäure pro Bonbon → Härteverlust 152,6 HV). Die erworbene Pellikel führte bei der geringeren Säurekonzentration (0,5 % pro Bonbon) zu einem fast vollständigen Erosionsschutz (Härteverlust je nach Versuchsumgebung 4,9–6,4 HV). Bei höherer Säurekonzentration (2,0 % pro Bonbon) genügt die Pellikel nicht mehr, um Erosionen zu verhindern (Härteverlust je nach Versuchsumgebung 47,3–72,2 HV). Damit bestätigten die Härteuntersuchungen das erosive Potential der 2,0%igen Zitronensäurebonbons übereinstimmend zu den telemetrischen pH-Messungen dieser Bonbons, bei denen der Richtwert von 40 μmol/l [H+] in 15 min hinsichtlich der Nonerosivität von Lebensmitteln stets überschritten.

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