Multiphotonen-Lasertomographie des Malignen Melanoms der Haut

Das Maligne Melanom ist der bösartigste Hautkrebs des Menschen. Die Inzidenz des Melanoms hat sich im letzten Jahrzehnt in Deutschland verdoppelt. Gegenwärtig treten ca. 22000 Neuerkrankungen im Bundesgebiet auf. Einzig die rechtzeitige Erkennung in frühen Entwicklungsstadien gewährleistet eine gute Prognose. Die nichtinvasive Diagnostik melanozytärer Hautveränderungen erfolgt nach wie vor anhand klinischer und auflichtmikroskopischer Befunde, mit einer Sensitivität von 60-80%. Zur Optimierung der Melanomdiagnostik erfolgten zahlreiche Neu- und Weiterentwicklungen im Bereich der nichtinvasiven Bildgebung. Dabei galt den optischen Verfahren besonderes Interesse. Die Multiphotonen-Lasertomographie (MLT) repräsentiert ein neues, nichtinvasives Untersuchungsverfahren, das geeignet ist, lebendes Gewebe auf zellulärem Level mehrdimensional abzubilden. Dazu wird die multiphotonen-angeregte Autofluoreszenz endogener Biomoleküle genutzt. Ziel der Arbeit war die morphologische Beurteilung melanozytärer Hautveränderungen mittels MLT. Die an 115 Patienten der Universitätshautklinik Jena gewonnenen Schnittbilder dienten der Erstellung eines Kriterienkataloges mit charakteristischen Differenzierungsmerkmalen des Malignen Melanoms. Im Rahmen einer systematischen und verblindeten Bildbeurteilung durch 4 unabhängige Untersucher wurde die Zuverlässigkeit und Signifikanz der Kriterien an ca. 5000 optischen Schnittbildern überprüft. Die Ergebnisse zeigen deutliche morphologische Veränderungen der Zyto- und Histoarchitektur des Malignen Melanoms im Vergleich zu benignen melanozytären Läsionen. Für die diagnostische Klassifizierung mittels MLT konnte eine Sensitivität und Spezifität von 84% und 76% ermittelt werden. Ergänzend zur klinischen Routinediagnostik kann die MLT sowohl im Rahmen der Melanomfrüherkennung als auch in der Verlaufsbeurteilung suspekter Hautveränderungen eingesetzt werden.

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