Orale Gesundheit philippinischer Grundschüler mit unterschiedlichem Zugang zu zahnärztlicher Betreuung : Ableitung zukünftiger Betreuungsstrategien

Während die Bevölkerung der Industrienationen Zugang zu umfassender zahnärztlicher Versorgung besitzt, hat der Großteil der Menschen in Entwicklungsländern keinen Zugang zu zahnärztlicher Betreuung. Bei 12-jährigen philippinischen Kindern sind 93% kariöser Läsionen unversorgt. Gefordert ist ein Betreuungsansatz, der sich an den finanziellen und personellen Ressourcen der Philippinen orientiert. Die vorliegende Arbeit evaluiert 2 Präventionsprogramme für philippinische Grundschüler und bewertet ihre Eignung als nationales Mundgesundheitskonzept. Untersucht wurde ihr Einfluss auf die Kariesprävalenz, den Kariesbefall sowie die Prävalenz und Schwere dentogener Infektionen. 754 Schüler mit Zugang zu einem umfassenden Programm, das neben der Präventivbetreuung auch Füllungen und Extraktionen einschloss (Interventionsgruppe=I), 680 Schüler, denen neben Präventionsmaßnahmen nur Extraktionen bei vorliegenden Zahnschmerzen zugänglich waren (Interventionsgruppe „on demand“=I „od“), und 314 Schüler ohne zahnärztliche Betreuung (Kontrollgruppe=K) wurden untersucht. Der Kariesbefall wurde nach WHO-Standard (1997) als DMFT-Index erfasst. Bei einer Subpopulation von 627 Schülern wurde der DMFS erhoben. Weiterhin wurden dentogene Infektionen (PUFA-Index) registriert. Die Kariesprävalenz betrug 67-75%. Hinsichtlich des DMFT waren keine signifikanten Unterschiede zwischen den 3 Gruppen zu eruieren (2,3-2,5 DMFT); dagegen waren die Unterschiede des DMFS mit 2,8 (I), 5,1 (I „od“) und 6,2 DMFS (K) statistisch signifikant. Die Prävalenz (4%, 32%, 48%) und der Befallsgrad dentogener Infektionen (0,04, 0,57, 0,87 PUFA) unterschieden sich signifikant. Obgleich die Untersuchung eine positive Beeinflussung der Mundgesundheit zeigt, ist keines der Programme für die Philippinen geeignet. Die Kosten übersteigen die zur Verfügung stehenden Mittel. Ein kurativer Betreuungsansatz ist unbezahlbar und langfristig nicht effektiv. Prävention ist der einzige Weg die Mundgesundheit nachhaltig zu verbessern.

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