Indikationen, Technik und frühe Ergebnisse nach Leberresektionen : Analyse in einem "high volume"-Zentrum über einen Zeitraum von zwanzig Monaten

Die chirurgische Behandlung von Lebererkrankungen ist heute ein etabliertes Therapieverfahren. Insbesondere die Metastasenchirurgie und die Resektion primärer maligner Lebertumoren nehmen einen hohen Stellenwert ein. Ziel ist es, auch Patienten mit weit fortgeschrittener Erkrankung ein chirurgisches Therapiekonzept anzubieten, da es bisher in kurativer Intention keine Alternativen gibt. Gerade die erweiterte Hemihepatektomie oder Trisektorektomie, bei denen ein sehr großer Teil der Leber entfernt wird, sind mit Risiken und Komplikationen behaftet. Gegenstand dieser Arbeit war die retrospektive Analyse der Daten von 190 Patienten, welche sich vom 01.05.2004 bis zum 31.12.2005 am Universitätsklinikum Jena, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, einer Leberresektion unterzogen haben. Dabei sollte im Sinne des Qualitätsmanagements die zentrumseigene Verteilung von präoperativen Risikofaktoren sowie peri- und unmittelbar postoperativen Komplikationen dargestellt werden. 108 Patienten (56,8%) waren weiblichen, 82 (43,2%) männlichen Geschlechts. Das durchschnittliche Alter betrug 56 Jahre (range 19-80). Nach dem Ausmaß der Leberresektion wurden die Patienten in drei Gruppen eingeteilt: - Gruppe 1: erweiterte Hemihepatektomien und Trisektorektomien (n = 55), - Gruppe 2: Hemihepatektomien (n = 70), - Gruppe 3: Mono- und Bisegmentektomien (n = 65). Signifikante Häufigkeitsunterschiede vorbestehender Einflussfaktoren existierten für den Diabetes mellitus und für die ASA-Klassifikation. Patienten der Gruppe 3 wiesen am häufigsten einen Diabetes mellitus auf (23,1%). Sowohl in der Gruppe der kleinen Leberresektionen als auch in der Gruppe der Majorresektionen fanden sich jeweils 48% bzw. 36% der Patienten im ASA Stadium 3-4. Erwartungsgemäß zeigte sich ein Trend zum längeren Aufenthalt nach Trisektorektomien und erweiterten Hemihepatektomien. Bei 55 der 190 Patienten traten insgesamt 75 Komplikationen auf. Daraus resultiert eine Komplikationsrate von 28,9%. Das Galleleck bzw. das infizierte Biliom war mit 15,8% die am häufigsten vorkommende Komplikation.

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