Osteoporose bei pneumologischen Erkrankungen : Einfluss unterschiedlicher Formen der Kortisontherapie auf die Knochendichte bei Patienten mit chronischen obstruktiven Lungenerkrankungen

Hintergrund: Osteoporose (OP) gilt als die häufigste metabolische Knochenerkrankung. Im Fachgebiet Pneumologie gewinnt diese Erkrankung zunehmend an Bedeutung. Methode: Die Arbeit untersucht den Einfluss verschiedener Formen der Steroidtherapie (ST) auf die Knochendichte (T-Score) bei Patienten (Pat.) mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankungen (COLE). In einer Querschnittsstudie wurden in Bezug auf eine Vergleichsgruppe (VG) eine fragebogengestützte Datenerfassung sowie verschiedene Untersuchungen (Lungenfunktion; Blutgase; Labor; DXA-Osteodensitometrie im Bereich Lendenwirbelsäule-LWS, Schenkelhals-Neck, Unterarm-rFA; Röntgen) bei Pat. mit rein inhalativer ST (ICS) sowie Pat. mit inhalativer und systemischer ST (CS) durchgeführt. Ergebnisse: Bedenken hinsichtlich einer ST wurden fast ausschließlich von Pat. der CS-Gruppe geäußert. Kenntnisse über eine OP als Nebenwirkung einer ST hatten weniger als die Hälfte der Pat. der CS-Gruppe. In den anderen Gruppen war dieser Anteil vernachlässigbar. In der CS-Gruppe fanden sich die niedrigsten T-Score Werte und somit der höchste Anteil an OP. Die Pat. der ICS-Gruppe wiesen niedrigere Werte in Bezug zur VG auf. Bei allen 3 Gruppen fanden sich die niedrigsten T-Scores im Bereich LWS bzw. Neck. Signifikante Zusammenhänge zwischen kumulativer Steroiddosis und Knochendichteverlust ergaben sich nicht. Zunehmendes Alter, niedriger Belastungsgrad, Verminderung der FEV 1 sowie ST in steigender Dosierung haben einen signifikanten Einfluss auf eine OP-entstehung. Zusammenfassung: Bei Pat. mit COLE ist mit einer OP zu rechnen. Diese wird durch eine inhalative, besonders aber durch eine systemische ST potenziert. Ein pneumologisch tätiger Arzt sollte mit der Diagnose OP vertraut sein und ein osteologisches Profil unter einer ST veranlassen.

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