Zwischen Kontrolle und Kontrollverlust : die Inszenierung der Erzählerfiguren in den englischsprachigen Romanen Vladimir Nabokovs

Die Dissertation „Zwischen Kontrolle und Kontrollverlust: Die Inszenierung der Erzählerfiguren in den englischsprachigen Romanen Vladimir Nabokovs“ beschäftigt sich mit fünf englischsprachigen Romanen des amerikanischen Exilrussen Vladimir Nabokov: The Real Life of Sebastian Knight (1941), Bend Sinister (1947), Pnin (1957), Pale Fire (1962) und Look at the Harlequins! (1974). Auserwähltes Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, wie Nabokov die überaus rollenbewussten Erzählerfiguren seiner Romanwerke sich ‚selbst’ inszenieren lässt. Unter dem Aspekt der Kontrolle, der die spezifische Fragestellung dieser Studie markiert, und auf Basis des ‚close readings’ geht es dabei vor allem darum, Möglichkeiten und Grenzen der Auslebung von fiktionaler Kontrolle darzustellen – also um die Auffindung und Untersuchung jener Strategien und Verfahrensweisen, mit denen die jeweilige rollenbewusste Erzählerfigur ihre Kontrolle über die von ihr geschaffene und dargestellte Welt, deren Charaktere sowie den Leser auszuüben und zu demonstrieren versucht. Wie gezeigt wird, präsentieren sich alle Erzähler als rollenbewusste Vermittler der jeweilig von ihnen dargestellten Erzählwirklichkeit. Alle Erzähler leben sich augenscheinlich in der Fiktion aus, präsentieren fingierte Welten, die erkennbar ‚Als-Ob-Situationen’ darstellen und liefern Hinweise darauf, dass das von ihnen Dargestellte ein Produkt ihrer Imagination ist. Andererseits sind jedoch durchaus nicht alle Erzählerfiguren wahrhaftig in Kontrolle über ihre Inszenierung: weder erkennen sie die Erzählwelt, die sie vermitteln, als Produkt ihrer eigenen Phantasie, noch realisieren sie, dass es außer ihrer subjektiven Sicht auf die Dinge, die sie beschreiben, auch andere Perspektiven geben könnte, noch stimmt das Bild, das sie glauben von sich selbst zu vermitteln, notwendigerweise mit dem Wahrnehmungsbild des Lesers überein.

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