Untersuchungen zum Einfluss von Buprenorphin auf das Alkoholtrinkverhalten und das allgemeine Trinkverhalten bei Ratten

Das limbische System beinhaltet mit dem mesolimbischen Teil ein körpereigenes Belohnungszentrum, welches aber auch die Grundlage für Suchterkrankungen bildet. Eine konstante Beteiligung des endogenes Opioidsystems ist bei kurzzeitigem Alkoholkonsum wie auch der Alkoholsucht gesichert. Aus der Therapie von Opioidsuchtpatienten zeigte sich, dass auch Buprenorphin (Bup.) das Alkoholtrinkverhalten beeinflussen könnte. Das Wirkungsprofil von Bup. auf das Alkoholtrinkverhalten wurde nun untersucht. Dazu konnten Wistar-Ratten mittels einer Versuchsbox im Zwei-Taster-Auswahlsystem, freiwillig zwischen Alkohol und Wasser wählen. Nach einer Trainingsphase für einen stabilen Alkoholtrinkpegel, wurden die Tiere in unterschiedlichen Gruppen mit verschiedenen Dosen von Bup. behandelt. Das folgende Trinkverhalten wurde gemessen und miteinander verglichen. Bup. zeigte eine selektive Reduktion des Alkoholtrinkverhaltens, bei gesüßter Lösung sogar mit einem stark signifikanten Effekt. Weiterhin zeigten sich auch Auswirkungen auf das allgemeine Trinkverhalten. Somit kann Bup. über mehrere Wege wirken. Ebenso wird eine funktionelle Verbindung von zwei topographisch verschiedenen Gehirnregionen, dem des Trinkzentrums in der präoptischen Region und dem des mesolimbischen Systems, erkennbar. Da bereits bekannt ist, das Bup. auch andere Rezeptoren (Nociceptin/Orphanin (FQ-NOP) oder Opioid-Rezeptor-Like-1 (ORL-1) Rezeptoren) besetzen kann, liegt die Vermutung nahe, dass diese Rezeptoren an der Wirkung von Bup. beteiligt sein können. Daraus folgt, FQ-NOP- oder ORL-1-Rezeptoren müssen in Kernbereichen enthalten sein, die der Kontrolle des Trinkmechanismuses dienen. Im Umkehrschluss könnte so die senkende Wirkung auf den Alkoholkonsum auch durch FQ-NOP- oder ORL-1-Rezeptoren vermittelt werden, die dann innerhalb des Belohnungszentrums zu finden wären. Das Potential von Bup. das Alkoholtrinkverhalten zu senken, kann einen neuen therapeutischen Ansatz in der Alkoholsuchttherapie bieten.

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