Der Nachweis von Wachstumsfaktoren im Serum und in der Follikelflüssigkeit und ihre mögliche Rolle bei der Entstehung der Ovarialinsuffizienz

In der vorliegenden Arbeit wurde der Gehalt der Wachstumsfaktoren EGF, bFGF und PDGF-AB in 37 Seren und in 134 Follikelflüssigkeiten von 27 Frauen nach Behandlung im Rahmen einer in vitro-Fertilisation mit Hilfe eines Immunassay-Verfahrens (ELISA) bestimmt. Dabei wurden Gruppen steriler Frauen mit unauffälliger Anamnese (N = 9) als Kontrollgruppe, mit polyzystisch verändertem Ovar und normaler Endokrinologie (N = 10) und Frauen mit polyzystisch verändertem Ovar und abweichender Endokrinologie (N = 8) verglichen. Der Nachweis von Wachstumsfaktoren oberhalb der Nachweisgrenze des verwendeten Testsystems im Serum gelang im Falle von EGF und PDGF-AB in allen Fällen. bFGF konnte nur in der Hälfte der untersuchten Seren nachgewiesen werden. Der Vergleich der Konzentrationen der Wachstumsfaktoren der einzelnen Gruppen im Serum ergab keine statistisch signifikanten Unterschiede. In der Follikelflüssigkeit wurde EGF und PDGF-AB nur in einigen Fällen, bFGF in fast allen Proben gefunden. Die Konzentrationen der Wachstumsfaktoren der Follikelflüssigkeiten in den einzelnen Gruppen an EGF und bFGF im Falle von Frauen mit PCO und PCOS waren signifikant gegenüber der Kontrollgruppe erhöht. Die Konzentrationen der Wachstumsfaktoren EGF und bFGF in den Gruppen PCO und PCOS verhielten sich gleich. Es kann daraus geschlussfolgert werden, dass Wachstumsfaktoren EGF und bFGF an der Pathogenese des polyzystischen Ovars beteiligt sind. Dabei scheint das PCO auf Grund des ähnlichen Konzentrationsverhaltens zum PCOS in der Follikelflüssigkeit eine Übergangsform zum PCOS zu sein. Die Bestimmung der Wachstumsfaktoren EGF und bFGF in der Follikelflüssigkeit könnte somit unabhängig vom Sexualhormonstatus der Frau zum Nachweis einer Ovarialinsuffizienz dienen.

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