Alters- und geschlechtsspezifische Belastungsverarbeitung und Lebensqualität im stationären Hospiz und im Krankenhaus

  • Einleitung: Diese Studie untersucht die alters- und geschlechtsabhängige Belastungsverarbeitung bei Tumorpatienten im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium. Dabei interessieren v. a. die Fragen nach den Copingstrategien, der Lebensqualität, Lebenszufriedenheit und der sozialen Unterstützung. In Deutschland werden über 4,4% der terminalen Tumorpatienten in einem stationären Hospiz betreut. Um diesem Aspekt Rechnung zu tragen, wurden neben Tumorpatienten, die auf traditionellen Krankenhausstationen betreut wurden, zudem die Bewohner von stationären Hospizen befragt und miteinander verglichen.
  • Methoden: Die Befragung fand über Fragebögen statt. Die Rücklaufquote der Fragebögen der Klinikpatienten lag bei 55 %, die der Hospizbewohner bei 44 %.
  • Ergebnisse: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Hospizbewohner im Vergleich zu den Klinikpatienten über eine geringere Lebensqualität und Lebenszufriedenheit verfügten sowie ein geringeres Maß an sozialer Unterstützung erhielten. Während die Klinikpatienten vermehrt die Copingstrategien „aktive problemorientierte Bewältigung“, „Ablenkung und Selbstaufbau“, „Religiosität und Sinnsuche“ verwendeten, wurden von den Hospizbewohnern vermehrt die Strategien „depressive Verarbeitung“, Bagatellisieren“ genutzt.Geschlechtsspezifische Unterschiede wurden kaum nachgewiesen.
  • Konsequenzen: Da bislang Untersuchungen mit größeren Fallzahlen fehlen, die sich explizit mit den psychologischen Belastungen von Tumorerkrankten im fortgeschrittenem Stadium beschäftigen und da die hier gewonnenen Ergebnissen in der Hospizforschung explorativer Natur sind, wären weitere Untersuchungen diesbezüglich wünschenswert.

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