Tanforan : a microhistoric study of social patterns and resistance in an American assembly center for Japanese Americans during World War II

Die Magisterarbeit liefert eine mikrohistorische Untersuchung eines von insgesamt 16 Assembly Centers, welche die U.S.-Armee nach dem Angriff auf Pearl Harbor entlang der Westküste der Vereinigten Staaten errichtete. Die Arbeit knüpft an das kulturalistische Widerstandsparadigma der Postcolonial-Studies an, welches die Rückbesinnung auf japanische Werte und Traditionen als Ausdruck von Widerstand wertet. Diese These wird durch mikrohistorische Analyse geprüft, wobei nach dem Grad der Mobilisierung der in Tanforan internierten Japano-Amerikaner, nach den Ursachen des Widerstands, nach dessen Zielen und nach den Mitteln, welche die Insassen einsetzten, gefragt wird. Die Arbeit kommt zu dem Ergebnis, dass das Lagerleben von einem dynamischen Prozess sich wechselseitig bedingter Machtausübung der Inhaftieren und deren Bewacher gekennzeichnet war, ohne dass es zu einer Radikalisierung einer kulturell bestimmten Ethnizität kam. Mechanismen wie Verdrängung, Humor, Protest sowie Sympathie mit den Wärtern dienten zur Bewältigung des Lagerlebens und verhinderten offenen Konflikte. Neben der Beantwortung der o.g. zentralen Fragestellung geht es der Arbeit darum, den doppeldeutigen Charakter Tanforans herauszuarbeiten; einerseits war es ein Konzentrationslager, gekennzeichnet durch permanente Überwachung, tägliche Anwesenheitsappelle, primitive Lebensbedingungen, Zensur, Versammlungsverbot, willkürlich Inspektionen; andererseits wird gezeigt, dass die Lagerverwaltung bestrebt war demokratische und humanitäre Prinzipien umzusetzen.

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