Zur Methodik von Mehrkanal-Oberflächen-EMG-Ableitungen : Untersuchungen am Thenar des Menschen und am Muscolus triceps brachii der Ratte

Die Arbeit stellt zwei inhaltlich und methodisch eng miteinander verknüpfte Studien zur Vielkanal-Oberflächenelektromyografie vor, dazu wird in der ersten Studie eine quantitative, topografisch orientierte Erfassung myoelektrischer Aktivierungsvorgänge am Thenarmuskel gesunder Probanden und bei Patienten mit neuromuskulären Dysfunktionen (Karpaltunnelsyndrom) mittels konfektionierter, mehrfach verwendbarer Matrixelektroden gezeigt. Ein reproduzierbares, aufgabenabhängiges Verteilungsmuster der myoelektrischen Aktivität am Thenar wurde bei den gesunden Probanden nachgewiesen, bei den Patienten mit Karpaltunnelsyndrom nicht. Zum Verständnis komplexer Bewegungsabläufe aus elektrophysiologischer, biomechanischer und evolutionsbiologischer Sicht sind ergänzend makroskopisch-anatomische Studien des untersuchten Muskels notwendig. Daher wurde in der zweiten Studie ein Tiermodell entwickelt, bei dem im chronischen Experiment an Ratten eine miniaturisierte 16-Kanal-Matrixelektrode subkutan auf dem Musculus triceps brachii fixiert wurde, um die funktionell-morphologischen Grundlagen der in den Humanuntersuchungen gefundenen topographischen EMG-Verteilungsmuster besser kennzeichnen zu können. Beide Studien belegen eine klare funktionelle Zuordnung bestimmter Muskelareale zu spezifischen motorischen Aufgaben bei Mensch und Tier, die Eignung der neu entwickelten Matrixelektrode für die Fragestellung ist uneingeschränkt nachgewiesen worden.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten