Struktur, Metabolismus und biologische Funktion von Vitamin E- und Selen-Derivaten

Die vorliegende Schrift basiert auf elf Manuskripten, welche sich mit dem Metabolismus von Vitamin E und Selen sowie den krebspräventiven Eigenschaften von Derivaten dieser Substanzenklassen befassen. Anhand der Evidenz aus epidemiologischen Studien sowie aus Interventionsstudien konnte ein Zusammenhang zwischen der täglichen Selenaufnahme und verschiedenen Krebsarten hergestellt werden. Ähnliche Ergebnisse hat man für Vitamin E erhalten, jedoch mit geringerer Signifikanz. Aus diesen Studien heraus und durch Erforschung der physiologischen Eigenschaften der beiden Substanzklassen, wurde die SELECT-Studie angelegt. In dieser randomisierten, doppelt-blinden und placebokontrollierten Phase III-Studie soll der Effekt einer Supplementierung mit Selen (200 μg Selenomethionin) und Vitamin E (400 mg DL-α-Tocopherol), jeweils allein und in Kombination, in der Prävention von Prostatakrebs getestet werden (Klein 2004). Die Studie wird unter 32400 Freiwilligen durchgeführt und die letzten Resultate werden 2013 erwartet. Der Habilitand konnte zur Aufklärung des Metabolismus beider Substanzklassen beitragen. In einer Interventionsstudie aus den 90er Jahren wurde Selenhefe verwendet, ohne ihre genaue selenorganische Zusammensetzung zu kennen (Clark, Combs et al. 1996). Erst durch die Arbeiten des Autors wurden die Haupt-und Nebenbestandteile bekannt (Manuskripte 1-3). Der Autor untersuchte sowohl die chemopräventiven Eigenschaften von synthetischen Selenocysteinderivaten als auch von selenangereicherten Pflanzen (Knoblauch) und Selenhefe Manuskripte 3 und 4). Effektiver als die Selenhefe war dabei der Selenknoblauch, der vor allem Se-Methylselenocystein enthielt, eine der am stärksten Apoptose-induzierenden selenorganischen Verbindungen. Derzeit wird eine Interventionsstudie mit Se-Methylselenocystein bei Brustkrebspatienten unter Leitung von Clement Ip (Roswell Park Cancer Institute, Buffalo NY, USA) vorbereitet. Eine kürzlich erschienene Follow-Up-Studie des NPC-trials zeigte einen positiven Einfluss des Selens auf die Kolorektaltumor-Inzidenz. In diesem Zusammenhang scheint das Manuskript 5 interessant, da der Autor den Einfluss der intestinalen Flora auf die Bio-aktivierung von Se-Methylselenocystein zeigen konnte.

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