Untersuchung zur ästhetischen Sensibilität

Die Thematisierung des engen Verhältnisses von Ästhetik und Ethik ist zwar nicht neu in der Philosophiegeschichte, bisher ist dabei aber nicht hinreichend auf die Wechsel-beziehung von Ästhetik und Ethik geachtet worden, weil augrund einer vermeintlichen praktischen Nötigung durch die Konvergenz unserer moralischen Urteile der Ethik ein Privileg verliehen wurde. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es dagegen, von Anfang an eine Ethik zu begründen, die auf dem Begriff der ästhetischen Sensibilität beruht, d.h. die Betrachtung der Wechselbeziehung von Ästhetik und Ethik soll hier in viel stärke-rem Maße unter einem ästhetischen Vorzeichen erfolgen, was auch durch den Titel der Arbeit „Ästhetische Sensibilität“, der die Vorrangigkeit der Ästhetik betont, zum Aus-druck kommt. Dieser Versuch, der einer Ästhetisierung der Ethik gleichkommt, wurde bisher vernachlässigt, weil mit ihm die Gefahr verbunden zu sein scheint, eine allge-meingültige Verbindlichkeit moralischer Urteile und sozialer Normen nicht geltend ma-chen zu können. Trotz dieser Gefahr, die mir eher aus der Angst vor Konflikten norma-tiver Werte zu resultieren scheint, möchte ich hier für eine Ästhetisierung der Ethik plädieren, die moralisch und sittlich in gewissen Grenzen einen Anspruch auf Objek-tivität erhebt, welche aber weder als objektive Geltung noch als Verallgemeinerung, sondern nur der Wirkung nach bestimmt ist.

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