Reaktionen von Übergangsmetallkomplexen mit ß-Hydroxydithiocarbonsäuren und ihren Estern

Schwefel gehört mit einem Anteil von 0,048 Gew.-% an der oberen Erdkruste zu den häufigeren Elementen. Er kommt in der Natur in ergiebigen Lagerstätten elementar vor. Große Bedeutung als Erzlagerstätten haben Schwermetallsulfide, vor allem Pyrit FeS2, Zinkblende ZnS, Bleiglanz PbS oder Kupferkies CuFeS2. Elementarer Schwefel besitzt eine ausgeprägte Tendenz, Ringe oder Ketten zu bilden, wobei der S8-Ring die stabilste Modifikation ist. Unter Normalbedingungen thermodynamisch stabil ist der α-Schwefel, bei dem sich 16 Moleküle S8 in der Elementarzelle befinden. Für alle höheren Lebewesen ist Schwefel in organisch gebundener Form essentiell. Er wird in Aminosäuren (Cystein, Methionin), Enzymen (z.B. Coenzym A) und Vitaminen (z.B. Thiamin) nachgewiesen. Durch die extrem niedrige Geruchsschwelle flüchtiger Schwefelverbindungen werden diese auch als Signal für Gefahrenquellen des Alltags eingesetzt, z.B. als Zusätze im Erdgas. Eine wichtige Verbindung des Schwefels ist der Schwefelkohlenstoff CS2, auch Kohlendisulfid genannt. Technisch wird Schwefelkohlenstoff durch Überleiten von Schwefeldampf über glühende Kohle oder aus Methan und Schwefeldampf am Aluminiumoxid-Kontakt gewonnen. Chemisch ist der Schwefelkohlenstoff das Anhydrid der Thiolthionkohlensäure (Xanthogensäure). Er ist ein lineares Molekül mit einem sp2-hybridisierten Kohlenstoff und zwei pπ-pπ-Bindungen. Schwefelkohlenstoff ist das Dithioderivat des Kohlendioxids. Die Polarität der C=S-Bindung ist verglichen mit der C=O-Bindung relativ gering. Das Kohlenstoffatom des Schwefelkohlenstoffs kann trotzdem noch nucleophil angegriffen werden. Durch Photoelektronen-Spektroskopie wurde die postulierte Polarität +C–S- bestätigt.

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