Relationiertes Expertentum : konzeptionelle Grundlage für die Qualifizierung von Organisationsberatern unter dem Fokus Co-Produktion von Beratung

Die Beratung von Organisationen hat sich im Verlaufe der letzten Jahre zu einer Dienstleistung entwickelt mit einem zusehends expandierenden stabilen Marktsegment . Im Rahmen der behandelten Thematik wird Beratung immer als Prozessberatung verstanden. Beratung wird damit als Oberbegriff gewählt und lässt den Transfer zu vergleichbaren Kommunikationsprozessen zu, unter Berücksichtigung der relevanten Kontextbedingungen. Dieser Beratungsbegriff grenzt sich in Folge von Beratungsleistungen zu spezifischen Fachinhalten ab, wie sie z.B. in Finanzberatung oder EDV Beratung angeboten werden. Der Prozessberater dagegen begleitet eine Organisation, Bereiche einer Organisation bzw. ihre Vertreter durch einen Prozess der Veränderung. Dabei liegt der Fokus auf Kommunikationen, die Relevanz für die Entwicklung der Organisation haben. Organisationen schaffen durch Kommunikation ihre betrieblichen Realitäten. Dazu gehören u. a. Führungsmanagement, Regelkommunikationen, Kommunikationen an betrieblichen Schnittstellen, Umgang mit Rückmeldung, Dissens- und Konfliktmanagement. Prozessberater werden dann angefragt, wenn es gilt Prozesse zur Veränderung organisationaler Kommunikation zu begleiten. Neben internen Beratern aus der eigenen Personal- und Bereichsentwicklung werden von Unternehmen externe Berater zur Begleitung dieser Veränderungsprozesse hinzugezogen. In Organisationen entwickelt sich zu unterschiedlichsten Ereignissen und Zeiten Bedarf an Veränderung. Dazu gehören vor allem auch knapper werdende Ressourcen und Veränderungen des Marktes. Schwierige Situationen oder gar Krisen eines Unternehmens als Chance zur Veränderung zu nutzen , kann für Organisationen bedeuten, sich neue Optionen und Handlungsspielräume zu eröffnen, die ohne den Auslöser nicht als möglich erachtet worden wären. Auch wenn das häufig kolportierte Zitat von Capra (1983) längst zur Plattitüde verkommen ist, sind Startoperationen für neue Erfolge zeitlich häufig in Krisen anzusiedeln. Das Kulturprogramm, Handlungs-grundlage des Unternehmens, wird in zunehmendem Maße als Erfolgsfaktor von Unternehmen angesehen .

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