In-Vitro-Untersuchungen zur Photodynamischen Therapie rheumatischer Gelenkveränderungen mit dem Photosensitizer mTHPC

Im Behandlungskonzept von Patienten mit Rheumatoider Arthritis ist eine Entfernung des in den Gelenken krankhaft wachsenden Pannusgewebes eine wichtige Therapieoption. Eine solche Synovektomie wird in der Regel in einer offenen Operation oder über einen arthroskopischen Eingriff realisiert. Eine Alternative zu diesen bisher etablierten Verfahren zur Pannusablation kann die Photodynamische Therapie (PDT) darstellen. Bei dieser innovativen Methode werden lichtempfindliche Stoffe, sogenannte Photosensitizer, genutzt. Diese Substanzen, wie z.B. mTHPC (bekannt auch unter dem Handelsnamen Foscan®), reichern sich bevorzugt in stark durchbluteten und schnell wachsenden Geweben an. Mit einer gezielten Lichtaktivierung des Photosensitizers wird dann eine photochemische Reaktionskette induziert. Am Ende dieses Reaktionsprozesses steht die Zerstörung der Gewebe, in denen die lichtsensiblen Substanzen akkumuliert wurden. Die PDT wird bisher hauptsächlich zur Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt. In der vorgelegten Arbeit konnte die prinzipielle Eignung des hochpotenten Photosensitizers mTHPC zur photodynamischen Synovektomie anhand von In-vitro-Zellmodellen (J774-Makrophagen, L-929-Fibroblasten und SVEC4-10-Endothelzellen) gezeigt werden. Dabei wurde eine zytotoxische Wirkung der PDT sowohl mit der bisher etablierten mTHPC-Formulierung Foscan® (Lösungsmittel Ethanol) als auch mit der neuartigen liposomalen mTHPC-Lösung Fospeg beobachtet. Auf zellulärer Ebene waren beide Formulierungen gleichwertig, wobei Fospeg aufgrund eines physiologisch verträglicheren Lösungsmittels das geringere Risikopotential aufweist. Im Hinblick auf eine Anwendung in vivo versprechen die bisher vorliegenden Daten zur Pharmakokinetik von Fospeg ebenfalls Verbesserungen gegenüber dem bisher etablierten Foscan®. Im Vergleich der drei untersuchten Zellsysteme in vitro zeigte sich eine ähnliche Sensitivität gegenüber der PDT mit den beiden mTHPC-Formulierungen. Dabei wurde eine Verstärkung der Zytotoxizität bei erhöhter Konzentration oder verlängerter Inkubationszeit von Foscan und Fospeg vor der Lichtaktivierung beobachtet. Für eine Anwendung in vivo sollte jedoch eine Niedrigdosis-PDT angestrebt werden, da dabei das Risiko unerwünschter Wirkungen minimiert wird. In Bezug auf eine minimal nötige Photosensitizerkonzentration in der PDT zeigte sich bei den drei vorgestellten Zellmodellen bereits ab 0,05 µM Foscan® oder Fospeg eine Verminderung der photodynamisch behandelten Zellpopulationen um mehr als 50 % im Vergleich zu unbehandelten Versuchsansätzen (24 h Inkubationszeit des Photosensitizers).

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