Die Autopsie in einem Fall von Morphinintoxikation ergab eine Morphinkonzentration im Blut, wie sie nach einer i.t Dosis von 0,075 µg/h über 18 h nicht zu erwarten gewesen wäre. Insgesamt konnten 65 Plasmaproben von Patienten (35 - 91 Jahre) unter i.t Dauerinfusion von Morphin (6 - 314 µg/kg/d) ausgewertet werden. Die Proben wurden mittels LC/MS-MS analysiert. Es zeigt sich ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Dosis und der jeweiligen Konzentration (M: rspear = 0,703; M6G: rspear = 0,653; M3G: rspear = 0,682; p < 0,01). Dennoch weichen die Konzentrationen einiger Patienten ab. Konzentrationsschwankungen können durch eine variierende Metabolisierungskapazität und -geschwindigkeit und Verteilungsphänomene (passive Diffusion / aktive Transportmechanismen (z. B. p-Glycoprotein) verursacht werden. Genetische Polymorphismen sind hierbei zu berücksichtigen. Zur Bewertung des Intoxikationsfalles erfolgte der Vergleich mit 12 Patienten aus unserer Studie (+/- 17 % der Dosis des Intoxikationsfalles). Die Plasmakonzentrationen betrugen nur 1/5 bis 1/75 der Konzentration des Intoxikationsfalles. Eine Überdosierung ist wahrscheinlich.