Untersuchungen zu chemopräventiven Aktivitäten von Isoflavonoiden aus der Sojabohne (Glycine max) sowie deren im menschlichen Darm gebildeten reduktiven Metaboliten in humanen Prostatazellen

Das Prostatakarzinom ist die dritthäufigste maligne Erkrankung des Mannes weltweit, wobei viele asiatische Länder auffallend niedrige Inzidenzraten für diese Tumorform aufweisen. Möglicherweise vermindert der in Asien sehr hohe Verzehr von Sojaprodukte das Erkrankungsrisiko. Die Sojabohne enthält herausragend hohe Gehalte an Isoflavonoiden (IF). Die vorliegende Arbeit vergleicht die Wirkungen dieser Sojainhaltstoffe mit einigen aus ihnen im menschlichen Darm gebildeten Metaboliten an den humanen Prostatazelllinien LNCaP und LAPC-4 in vitro. Darüber hinaus erfolgten Untersuchungen mit dem Ziel, mögliche chemopräventive – also das Tumorrisiko senkende – Aktivitäten von Isoflavonoiden zu ermitteln. Das Soja-IF Genistein verminderte das Wachstum der Prostatazellen stärker als seine Metabolite. Die vom Soja-IF Daidzein abgeleiteten Metabolite besitzen z. T. ein höheres wachstumshemmendes Potential als ihre Vorstufe. Genistein schützt darüber hinaus vor oxidativ-induzierten DNA-Schäden und induziert einige Gene der zellulären antioxidativen Abwehr. Die vorliegende Arbeit liefert somit experimentelle Hinweise für chemopräventive Wirkungen von IF in Prostatazellen. Es erscheint daher möglich, dass ein häufiger Verzehr von Sojaprodukten über die so aufgenommenen Mengen an IF zu einer günstigen Beeinflussung des Prostatakarzinomrisikos führt und für einen Teil der im asiatischen Raum deutlich geringeren Inzidenz dieser Erkrankung verantwortlich ist.

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