Die Sicht des Anderen : Perspektivenübernahme in der Arzt-Patient-Kommunikation als beispielhafte Experten-Laien-Kommunikation

Ausgehend von der Frage, inwieweit es Ärzten gelingt, sich im Arzt-Patient-Gespräch auf den Patienten einzustellen, ist es Ziel dieser Arbeit, die Fähigkeit zur Perspektivenübernahme niedergelassener Ärzte zu untersuchen. Konzipiert ist die vorliegende Studie als Fragebogenuntersuchung, wobei aufbauend auf bisherigen Forschungsergebnissen sowohl eine Einschätzung der Antizipations- und Adaptationsfähigkeit bezüglich medizinischen Fachwissens als auch eine Beurteilung der gegenseitigen Wahrnehmung in der Patientenkonsultation (MCCS) möglich ist. Wie die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, verfügen die teilnehmenden niedergelassenen Ärzte über eine bemerkenswerte Sensitivität für die Verbreitung von Fachkonzepten in der Laienbevölkerung. Ebenso beweisen die Ärzte eine hohe Sensibilität für die Perspektive der Patienten in Bezug auf die Wahrnehmung der Patientenkonsultation. Es zeigt sich des Weiteren, dass sich eine geringe Arbeitszufriedenheit negativ auf die Fähigkeit zur Antizipation auswirkt, während eine aktuelle Belastung zum Zeitpunkt der Konsultation eher die Fähigkeit zur Adaptation beeinträchtigt. Insgesamt ist die Fähigkeit zur Perspektivenübernahme jedoch auch in der Gruppe der stärker belasteten bzw. weniger zufriedenen Ärzte als gut zu bewerten.

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