Plasmatische Blutgerinnung und Fibrinolyse nach unterschiedlichen körperlichen Belastungen bei gesunden männlichen Probanden

Körperliche Belastungen haben Einfluss auf das Gleichgewicht von Blutgerinnung und Fibrinolyse und damit auf kardiovaskuläre Ereignisse (Maron et al., 1986). Bekannt ist eine moderate Aktivierung der Gerinnung und Fibrinolyse bei Gesunden nach intensiven Belastungen von 30 bis 60min (Weiss und Bärtsch, 2003). Es gibt dagegen kaum Veröffentlichungen zu anaeroben Kurzzeitbelastungen im Sekundenbereich. In der vorliegenden Arbeit wurden die resultierenden Kurzzeiteffekte auf die plasmatische Blutgerinnung und Fibrinolyse anhand von vier Studiengruppen (gesunde männliche Pro-banden, 20-40 Jahre) unter Durchführung von stufenförmiger Laufband- und Fahrradbe-lastung, isokinetischer anaerober Kurzzeitausdauer auf dem Fahrrad von 15s, 45s und 90s, aerober Laufbandbelastung von 2h und aerober Fahrradbelastung von 4h mit einem breiten Spektrum an Gerinnungs- und Fibrinolysemarkern untersucht. Die erhaltenen Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: Nach allen untersuchten Belastungsformen des gesamten Ausdauerspektrums ergab sich lediglich eine diskrete Steigerung der plasmatischen Gerinnung im Sinne einer Voraktivierung. Es wurde kaum Thrombin gebildet und dieses sofort durch gleichfalls erhöhte Hemm-mechanismen wieder inaktiviert. Nur nach sehr langen körperlichen Belastungen kam es auch zu einer leichten Fibrinbildung. In der Summe entstand kein hyperkoagulatorischer Zustand im Bereich der plasmatischen Blutgerinnung. Dagegen reagierte die Fibrinolyse um ein mehrfaches stärker primär auf den Belastungsreiz, lag jedoch noch im Bereich der Norm.

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