Bei der Behandlung eines Zervixkarzinoms stellen die Radio- und Radiochemotherapie neben den operativen Verfahren wichtige Therapieoptionen dar. Mittels einer retrospektiven Untersuchung sollte die Effektivität einer primären, d.h. einer alleinigen Strahlentherapie bei 192 Patientinnen mit einem Zervixkarzinom am Universitätsklinikum Jena analysiert werden. Als Vergleichsparameter zur Literatur wurden die 5-Jahres-Überlebensraten, die Rezidivrate und die Rate an Therapienebenwirkungen und Spätfolgen in Abhängigkeit der prognoserelevanten Parameter- FIGO-Stadium, Diagnosealter, Grading, Therapieregime, Technik der Bestrahlungsplanung- verwendet. Prinzipiell eignet sich eine Kombination aus Teletherapie, erzielt durch eine Stehfeld- und Pendelbestrahlung , in Verbindung mit einer Afterloading-Kontakttherapie als Radiotherapieform beim Zervixkarzinom. Die Afterloadingbehandlung stellt sich als die maßgeblich zum Therapieerfolg beitragende Technik dar. Dabei ist eine effektive Afterloading-Applikation mit einer Gesamtdosis von 80-85 Gy (A) entscheidend. Die Technik der individuellen dreidimensionalen Planung der Strahlentherapie bei Patientinnen mit einem Karzinom der Cervix uteri hat sich vor allem bezüglich der verbesserten Nebenwirkungsrate bewährt.