Ein gewaltfreies Leben mithilfe motivierender Gesprächsführung - ambivalente Klientinnen im Frauenhaus
- Das Ziel dieser Bachelorthesis ist, einen Erklärungsansatz für die Entstehung der Ambivalenz von Klientinnen im Frauenhaus bezüglich der Rückkehr zum gewalttätigen Partner aus Sicht der beratenden Sozialarbeiterinnen zu finden. Anhand von wissenschaftlichen Büchern und Artikeln werden hierzu zunächst theoretische Erkenntnisse herausgearbeitet. Dabei wird insbesondere auf die beiden Pole dieser Ambivalenz eingegangen, die im Frauenhaus vorwiegend im Beratungsprozess deutlich werden. Im Zuge dessen wird die Motivierende Gesprächsführung als eine Methode im Umgang mit diesen Bewohnerinnen vorgestellt. Die Ergebnisse werden anhand einer qualitativ empirischen Erhebung überprüft. Dadurch werden Vor- und Nachteile der Motivierenden Gesprächsführung selbst sowie der daraus resultierende Nutzengewinn für die Bewohnerinnen während der praktischen Anwendung in der Beratung diskutiert.
Als zentrale Ursache für die Ambivalenz tritt im Verlauf der Arbeit besonders der Verlust des Glaubens an sich selbst sowie ein damit verbundenes niedriges Selbstwertgefühl bei den Frauenhausbewohnerinnen hervor. Es wird deutlich, dass die Trennung vom Partner eine massive Lebensveränderung darstellt, zu deren Bewältigung die Motivierende Gesprächsführung elementar beitragen kann. Die Motivierende Gesprächs-führung hat einen zentralen Auftrag in der Arbeit mit gewaltbetroffenen Frauen, da sie zur Selbstbestimmung beiträgt und den Frauen dabei hilft, ihre eigenen Wünsche und Werte zu erkennen. Durch die Motivierende Gesprächsführung werden sie auf ihrem Weg in ein gewaltfreies Leben unterstützt. Damit die Methode bedenkenlos angewandt werden kann, muss die Beachtung und Förderung der Autonomie der Klientinnen prioritär sein.
