Das Smartphone-Nachrichtenmenü : eine explorative Mehrmethoden-Studie zur Nutzung journalistischer Nachrichten mit dem Smartphone von deutschen Studierenden im Alter von 18-29 Jahren.

  • Bei dieser Dissertation handelt es sich um eine Mehrmethoden-Studie im Bereich der Mediennutzungsforschung. Es wird darauf abgezielt, mit dem methodologischen Leitbild der Triangulation eine Nutzer-Typologie von Smartphone-basierten journalistischen Nachrichten explorativ zu identifizieren und in Form von Nachrichtenmenüs zu illustrieren. Nachrichtenmenüs werden als Verknüpfung von theoretischen Konzepten betrachtet, die die Zuwendung eines Smartphone-Nutzers zu einer journalistischen Nachricht Typologie-basiert aufzeigt und die typenspezifische Nutzung deskriptiv beleuchtet. Die dafür untersuchte Grundgesamtheit entspricht in Deutschland ansässigen Smartphone-Nutzern, die zum Start der Feldphase im Jahr 2016 ein Lebensalter zwischen 18 und 29 Jahren erreicht haben, Deutsch als Muttersprache beherrschen, studieren oder vor Kurzem ihr Studium erfolgreich beendet haben und ein internetfähiges Smartphone besitzen. Hieraus wird eine systematische Stichprobe von 141 typischen Fällen gezogen. Die Befunde fußen auf Daten von 128Bei dieser Dissertation handelt es sich um eine Mehrmethoden-Studie im Bereich der Mediennutzungsforschung. Es wird darauf abgezielt, mit dem methodologischen Leitbild der Triangulation eine Nutzer-Typologie von Smartphone-basierten journalistischen Nachrichten explorativ zu identifizieren und in Form von Nachrichtenmenüs zu illustrieren. Nachrichtenmenüs werden als Verknüpfung von theoretischen Konzepten betrachtet, die die Zuwendung eines Smartphone-Nutzers zu einer journalistischen Nachricht Typologie-basiert aufzeigt und die typenspezifische Nutzung deskriptiv beleuchtet. Die dafür untersuchte Grundgesamtheit entspricht in Deutschland ansässigen Smartphone-Nutzern, die zum Start der Feldphase im Jahr 2016 ein Lebensalter zwischen 18 und 29 Jahren erreicht haben, Deutsch als Muttersprache beherrschen, studieren oder vor Kurzem ihr Studium erfolgreich beendet haben und ein internetfähiges Smartphone besitzen. Hieraus wird eine systematische Stichprobe von 141 typischen Fällen gezogen. Die Befunde fußen auf Daten von 128 ausgewerteten Fragebögen, 1.026 Smartphone-Tagebucheinträgen sowie zwei Gruppendiskussionen mit insgesamt 16 Diskussionsteilnehmern. Das Datenmaterial erhebt nur im weitesten Sinne Anspruch auf Repräsentativität, da es nicht auf einer Zufallsstichprobe der Grundgesamtheit jugendlicher Smartphone-Nutzer mit akademischem Hintergrund fußt. Mit dem methodologischen Leitbild der Triangulation wird das Forschungsziel aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und mit unterschiedlichen Methoden der Datenerhebung und -auswertung bearbeitet. Dazu werden Ergebnisse mit quantitativen Auswertungsverfahren, wie hierarchisch-agglomerativen Ward-Clusteranalysen, Kruskal-Wallis- und Dunn-Bonferroni-Tests sowie multinomialen logistischen Regressionen (mlR) generiert und mit Daten von Gruppendiskussionen inhaltlich angereichert und vertieft. Diese werden mittels zusammenfassender Qualitativer Inhaltsanalyse (QI) nach Mayring (2015) und einem qualitativen Typologisierungsverfahren frei nach Meyen/Löblich/Pfaff-Rüdiger et al. (2011) ausgewertet. Die quantitativen und qualitativen Daten werden aufeinander bezogen und dadurch validiert. Als Resultat entsteht eine empirisch belastbare, motivbasierte Typologie von vier Smartphone-Nutzertypen, deren Nachrichtennutzung auch inhaltlich beschrieben und in Form von Nachrichtenmenüs illustriert werden kann. Bei den vier identifizierten Nutzertypen handelt es sich um Typ 1, „Die sporadischen Nachrichtennutzer“ (n1 = 27 Probanden, 21,30 Prozent), Typ 2, „Die Smartphone-Allrounder“ (n2 = 19 Probanden, 15,00 Prozent), Typ 3, „Die sozial kompetenten Identitätsformer“ (n3 = 44 Probanden, 34,60 Prozent), und Typ 4, „Die Nachrichtenaffinen“ (n4 = 37 Probanden, 29,10 Prozent). Als theoretischer Rahmen wird der Uses-and-Gratifications-Ansatz (U&G-Ansatz) gewählt. Die getesteten Motive fußen auf von Katz/Gurevitch/Haas (1973) definierten Kategorien sozialer und psychologischer Funktionen der Massenmedien. Die objektspezifischen Einflussfaktoren basieren auf dem Vier-U-Ansatz (z.B. bei Junglas/Watson 2006; Pitt/Parent/Junglas et al. 2011; Jain/Roy 2016) und die medieninhaltsbezogenen Einflussfaktoren auf Ereignis- und Darstellungsfaktoren von Fretwurst (2008). Die auf den Motiven und Einflussfaktoren basierende Nutzertypologie wird um Nutzungsaspekte ergänzt. Dazu werden typenspezifisch bevorzugte Nachrichtenkanäle, -quellen und -themen, Interaktionsformen und andere Nutzungsaspekte getestet, identifiziert und den Nutzertypen zugeordnet. Insgesamt entsteht in der vorliegenden Studie das Bild, dass der Stellenwert nutzerzentrischer Motive sowie medieninhaltsbezogener oder objektspezifischer Einflussfaktoren zwischen den Nutzertypen bzw. ermittelten Clustern variiert. Dennoch zeigen die Befunde, dass die Nutzung Smartphone-basierter Nachrichten nicht von einem exklusiven Motiv oder Einflussfaktor solitär bestimmt wird, sondern stets von einem Zusammenspiel verschiedener Motive/Einflussfaktoren. Die Konstitution von Nachrichtenmenüs als beobachtbares Smartphone-Nutzungsverhalten der vier Typen scheint dabei wesentlich von zwei Faktoren abzuhängen: der Einstellung gegenüber (ggü.) dem Endgerät Smartphone und derjenigen ggü. journalistischen Nachrichten. Mit Blick auf die Motivportfolios der vier Nutzertypen liegt nahe, dass Smartphone- und Nachrichtenaffinität zwei gegensätzliche Pole darstellen. Medieninhaltsbezogene Einflussfaktoren sind in Nutzertyp 1 und 2 schwach ausgeprägt, dafür umso stärker objektspezifische Einflussfaktoren. Bei Nutzertyp 3 und 4 ist dies umgekehrt. Für diese Nutzertypen haben aber auch andere Medien zum Konsum journalistischer Nachrichten eine hohe Bedeutung. Relativierend sei angemerkt, dass eine Dichotomie zwischen Nachrichteninteresse und geringer Smartphone-Affinität auf der einen Seite sowie einer hohen Smartphone-Affinität mit geringem Nachrichteninteresse auf der anderen Seite nur dahingehend gelten kann, dass nach den Befunden der vorliegenden Studie die Ausprägung der beiden Pole die Zusammensetzung von Nachrichtenmenüs zu beeinflussen scheint und somit in einem heterogenen Mediennutzungsverhalten einer an sich homogenen Gruppe deutscher Studenten resultiert. Sie entscheidet jedoch nicht darüber, ob die untersuchte Stichprobe Smartphone-basierte Nachrichten überhaupt nutzt. So werden journalistische Nachrichten von allen vier Typen, und somit von deutschen Studierenden im Alter von 18 bis 29 Jahren, mit dem Smartphone genutzt.show moreshow less
  • This doctoral dissertation is a multimethod research project on media usage. Its purpose is to explore a typology of the use of journalistic news with the smartphone and to illustrate it with so called news menues. This is accomplished by exploiting triangulation as methodological approach. News menues are considered as an interrelation of different theoretical concepts. With this comprehensive view, news menues are able to reveal typology-based motives and influencing factors of using the smartphone and to describe its usage resulting from them. To do so, a population of German students between 18 and 29 years is examined by drawing a deliberate sample of n = 141 study participants. They are able to speak German fluently, are enrolled in a study programme in Germany or recently graduated from a German university and own a smartphone to access the internet. The research results are based on the analysis of 128 standardised questionnaires, 1.026 smartphone-diary entries and two group dis-cussions with 16 participants. The data materialThis doctoral dissertation is a multimethod research project on media usage. Its purpose is to explore a typology of the use of journalistic news with the smartphone and to illustrate it with so called news menues. This is accomplished by exploiting triangulation as methodological approach. News menues are considered as an interrelation of different theoretical concepts. With this comprehensive view, news menues are able to reveal typology-based motives and influencing factors of using the smartphone and to describe its usage resulting from them. To do so, a population of German students between 18 and 29 years is examined by drawing a deliberate sample of n = 141 study participants. They are able to speak German fluently, are enrolled in a study programme in Germany or recently graduated from a German university and own a smartphone to access the internet. The research results are based on the analysis of 128 standardised questionnaires, 1.026 smartphone-diary entries and two group dis-cussions with 16 participants. The data material is only representative in a broader sense, as it is not based on a random sample of the population of adolescent smartphone users with an academic background. The research objective is examined with different theoretical perspectives and using diverse methodes of data collection and data analysis by exploiting the methodological approach of triangulation. Data from hierarchical agglomerative Ward-cluster analyses, Kruskal-Wallis and Dunn-Bonferroni tests as well as multinomial logistic regression results are combined and enriched with data from group discussions. These group discussions are explored with the qualitative content analysis of Mayring (2015) and a qualitative method to create typologies of Meyen/Löblich/Pfaff-Rüdiger et al. (2011). Content validation is accomplished by interrelating quantitative and qualitative data. As a final result the research project generates an empirically resilient typology of smartphone users based on their predominating using motives and influencing factors. Typical usage aspects are illustrated with the news menues. Conjoint data indicate four types of smartphone news users that are labeled as the „sporadic news users“ (type 1, n1 = 27 participants, 21,30 percent), „smartphone allrounder“ (type 2, n2 = 19 participants, 15,00 percent), „sociable searches for identity“ (type 3, n3 = 44 participants, 34,60 percent) and „news addicts“ (type 4, n4 = 37 participants, 29,10 percent). The uses-and-gratifications approach is used as theoretical frame to test different motives based on Katz/Gurevitch/Haas’s (1973) categories of mass media functions. In addition influencing factors deriving from the smartphone as well as from journalistic news are tested. These factors are the four U-constructs ubiquity, uniqueness, unison, and universality (e.g. Junglas/Watson 2006; Pitt/Parent/Junglas et al. 2011; Jain/Roy 2016) and Fretwurst’s (2008) news factors. The typology of smartphone users is based on their predominating motives and influencing factors. Furthermore it combines these factors and motives with characteristic usage aspects of each type such as news engagement and favoured news sources or topics for example. Overall the findings indicate that the influence of each tested motive and factor is different between the four types. Nevertheless the research results show, that the use of smartphone news is not defined by only one exclusive motive or influencing factor, but instead by an interplay of different motives and factors, that is characteristic for each type. News menues are a result of that and their composition seems to be mainly dependent from two aspects: The attitude towards the smartphone on the one hand and the attitude towards journalistic news on the other hand. Regarding the interplay of motives and influencing factors of each of the four types, these two aspects seem to be opponents. The influence of news factors on the smartphone usage is low for the „sporadic news users“ and the „smartphone allrounder“, whereas the influence of factors deriving from the smartphone is high. For the „sociable searches for identity“ and „news addicts“ it’s the other way round. It should be mentioned though, that the opposition of these aspects only leads to a different composition of news menues and to a heterogeneous media usage of an assumingly homogeneous group of German students. The two aspects do not influence in general, if the smartphone is used to consume journalistic news or not. It can be clearly pointed out, that – including all four types of smartphone users – German students aged 18 to 29 do use the smartphone for journalistic news in principle.show moreshow less

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Metadaten
Author:Eble, Thorsten
URN:urn:nbn:de:bvb:824-opus4-5000
Advisor:Prof. Dr. Herrmann, Friederike, Prof. Dr. Gömmel, Rainer
Document Type:Doctoral thesis
Language of publication:German
Online publication date:2019/02/26
Date of first Publication:2019/02/26
Publishing Institution:Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Awarding Institution:Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät
Date of final examination:2019/01/17
Release Date:2019/02/26
Tag:Journalistische Nachrichten; Mediennutzungsforschung; Mehrmethoden-Studie; Smartphone-Nachrichtenmenü; Typologie
GND Keyword:Smartphone; Nachricht; Medienkonsum; Jugend; Qualitative Methode; Triangulierung <Soziologie>
Pagenumber:XCIX, 338 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Faculty:Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät
Dewey Decimal Classification:3 Sozialwissenschaften
License (German):License LogoKeine Lizenz - es gilt das deutsche Urheberrecht
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