Frauenbilder und Geschlechterbeziehungen im erzählerischen Werk von Miguel Delibes

  • In dem Beitrag wird gezeigt, dass sich aufgrund von Delibes’ wertkonservativer Einstellung in den mehr als vier Jahrzehnten seines hier analysierten Romanschaffens sein Frauenbild nicht grundlegend verändert: Das weibliche Ideal bleibt für ihn die ihren Gatten loyal unterstützende und ihm mehrere Kinder schenkende Ehefrau. Abgesehen davon und einhergehend mit dem ganz Spanien berührenden Bewusstseinswandel in den 70er Jahren, billigt er den Frauen das Recht auf bestmögliche Entwicklung und Ausübung ihrer geistigen und beruflichen Fähigkeiten zu; in Señora de rojo sobre fondo gris soll die Tochter der verstorbenen Ana im Gegensatz zu dieser ihr Universitätsstudium zu Ende führen, genau wie dies für Delibes’ Töchter im realen Leben galt. Andererseits ist es bezeichnend, dass sogar die positiv dargestellte Feministin Laly in El disputado voto del señor Cayo nicht kinderlos bleibt; der Aspekt der Mutterschaft ist aus Delibes’ Frauenbild auch zu diesem Zeitpunkt nicht wegzudenken. Im SinneIn dem Beitrag wird gezeigt, dass sich aufgrund von Delibes’ wertkonservativer Einstellung in den mehr als vier Jahrzehnten seines hier analysierten Romanschaffens sein Frauenbild nicht grundlegend verändert: Das weibliche Ideal bleibt für ihn die ihren Gatten loyal unterstützende und ihm mehrere Kinder schenkende Ehefrau. Abgesehen davon und einhergehend mit dem ganz Spanien berührenden Bewusstseinswandel in den 70er Jahren, billigt er den Frauen das Recht auf bestmögliche Entwicklung und Ausübung ihrer geistigen und beruflichen Fähigkeiten zu; in Señora de rojo sobre fondo gris soll die Tochter der verstorbenen Ana im Gegensatz zu dieser ihr Universitätsstudium zu Ende führen, genau wie dies für Delibes’ Töchter im realen Leben galt. Andererseits ist es bezeichnend, dass sogar die positiv dargestellte Feministin Laly in El disputado voto del señor Cayo nicht kinderlos bleibt; der Aspekt der Mutterschaft ist aus Delibes’ Frauenbild auch zu diesem Zeitpunkt nicht wegzudenken. Im Sinne der Geschlechter-Komplementarität gilt es schließlich noch hervorzuheben, dass in mehreren seiner Romane Kritik an im Spanien der Franco-Zeit weitverbreiteten Klischees bezüglich der idealen Eigenschaften des Mannes geübt wird: Vor allem in Las guerras de nuestros antepasados und in Madera de héroe wird die Erziehung der Jungen zu Militarismus und Aggressivität scharf verurteilt, auch die patriarchalische Attitüde viele spanischer Männer wird von Delibes mehrfach satirisch entlarvt.show moreshow less

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Metadaten
Author:Thomas StauderGND
URN:urn:nbn:de:bvb:384-opus4-761223
Frontdoor URLhttps://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/76122
Parent Title (German):HISPANORAMA
Publisher:Deutscher Spanischlehrerverband
Place of publication:Bremen
Type:Article
Language:German
Year of first Publication:2007
Publishing Institution:Universität Augsburg
Release Date:2020/05/08
Tag:Delibes, Miguel; Feminismus; Frauenbild; Männerbild; Spanische Gesellschaft
Gender Studies
Volume:115
First Page:62
Last Page:72
Note:
Ursprünglich als Vortrag gehalten an der Universität Siegen am 11. 4. 2006.
Institutes:Philologisch-Historische Fakultät
Philologisch-Historische Fakultät / Romanistik
Philologisch-Historische Fakultät / Romanistik / Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft Französisch / Italienisch
Dewey Decimal Classification:8 Literatur / 86 Spanische, portugiesische Literaturen / 860 Spanische, portugiesische Literaturen
Licence (German):Deutsches Urheberrecht