Das »Digitale Gefälle« als Gerechtigkeitsproblem

  • Das Digitale Gefälle (DG – engl.: Digital Divide) erschwert bestimmten Gruppen innerhalb der OECD-Gesellschaften die IuK-Nutzung und trennt die insgesamt schon hochdigitalisierten OECD-Staaten von den schwach digitalisierten Entwicklungsländern. In beiden Fällen verringert das DG die Chancen der »digitalen Habenichtse« auf gerechten Zugang zu Informationen und zu Netzwerkgemeinschaften. Im Namen einer »informationellen Gerechtigkeit« und einer »Vernetzungsgerechtigkeit« ist das DG daher zu kritisieren. Obwohl die Bildungs- und Digitalisierungpoltik innerhalb der OECD-Staaten in den letzten Jahren hier zu deutlich höheren Internet-Nutzungsraten beitrug, bleibt das Problem in seiner globalen Dimension bestehen, ja es verschärft sich noch: Je digitalisierter unser Leben wird, desto tiefer wird der Graben, der uns von den Nichtdigitalisierten trennt. Für die Behebung des globalen DG gibt es freilich keine zuständige »Weltgerechtigkeitsinstanz«. Daher geht das weltweite Digitale Gefälle alsDas Digitale Gefälle (DG – engl.: Digital Divide) erschwert bestimmten Gruppen innerhalb der OECD-Gesellschaften die IuK-Nutzung und trennt die insgesamt schon hochdigitalisierten OECD-Staaten von den schwach digitalisierten Entwicklungsländern. In beiden Fällen verringert das DG die Chancen der »digitalen Habenichtse« auf gerechten Zugang zu Informationen und zu Netzwerkgemeinschaften. Im Namen einer »informationellen Gerechtigkeit« und einer »Vernetzungsgerechtigkeit« ist das DG daher zu kritisieren. Obwohl die Bildungs- und Digitalisierungpoltik innerhalb der OECD-Staaten in den letzten Jahren hier zu deutlich höheren Internet-Nutzungsraten beitrug, bleibt das Problem in seiner globalen Dimension bestehen, ja es verschärft sich noch: Je digitalisierter unser Leben wird, desto tiefer wird der Graben, der uns von den Nichtdigitalisierten trennt. Für die Behebung des globalen DG gibt es freilich keine zuständige »Weltgerechtigkeitsinstanz«. Daher geht das weltweite Digitale Gefälle als individualethische Herausforderung alle Digitalisierten an.show moreshow less
  • The Digital Divide (DD) that expels certain groups within the OECD-Societies from the usage of the ICT (Social Divide) is injust likewise does the DD separate the already highly digitalised OECD-states from the weakly digitalised third-world countries (Global Divide). With excluding from the usage of the Internet the DD minimizes the chances of the excluded for a fair access to information and to network communities. This must be critizised for the sake of an informational justice and a »justice of connectivity«. The try to reduce the Social Divide that is undertaken by the governments of the OECD-states does on the contrary lead to an indirect reinforcement of the Global Divide. The more digitalised our lives become, the deeper gets the trench which divides us from the ones not digitalised. But there is nothing like an appropriate distributive authority for world justice. Thatfore the Global Divide has to be delegated as an individual ethic task to everybody digitalised.

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Metadaten
Author:Rupert M. ScheuleGND
URN:urn:nbn:de:bvb:384-opus4-1096
Frontdoor URLhttps://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/158
Parent Title (German):Informatik Spektrum
Type:Article
Language:German
Year of first Publication:2005
Publishing Institution:Universität Augsburg
Release Date:2006/06/02
Tag:Digital Divide; Digitale Spaltung; informationelle Gerechtigkeit; Vernetzungsgerechtigkeit
Digital Divide; informational justice; justice of connectivity
GND-Keyword:Digitale Spaltung; Christliche Sozialethik; Entwicklungsländer; Chancengleichheit; Soziale Gerechtigkeit; Telekommunikationsnetz
Volume:28
Issue:6
First Page:474
Last Page:488
DOI:https://doi.org/10.1007/s00287-005-0038-8
Institutes:Katholisch-Theologische Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät / Systematische Theologie
Dewey Decimal Classification:2 Religion / 23 Christentum, Christliche Theologie / 230 Christentum, Christliche Theologie